Kinoplakat

Faking Bullshit

Schon von der ersten Sekunde ist hier klar, dass alle Vorurteile auf den Prüfstand gestellt werden. In der braven Provinz gibt es ja auch sonst wenig zu tun und das genau ist das Problem dieser Polizeidienststelle: Zu wenig Verbrechen. Deshalb kommt die Aufsicht aus der Landeshautpstadt und soll hier mal prüfen und falls nötig auch aufräumen oder sogar abschaffen.

Aufsicht mit Argusaugen

Somit ist das Setting gesetzt, aber was dann Alexander Schubert mit perfekt getimter Komik aufbaut und eskaliert geht weit darüber hinaus. Dabei ist alles stimmig und nachvollziehbar. Das wichtigste an diesem Film ist aber, dass keine einzige Figur verraten wird. Witzfiguren sind sie irgendwie alle, aber jeder einzelne hat seine Größe, seinen Mut und seinen Charakter.

Polizeirevier mit Charakter

Das macht „Faking Bullshit“ so schön, so menschlich und auch so kontrovers. Dabei werden die vielen Alltagsvorurteile so sorgsam seziert und bearbeitet, dass man sich selbst leider auch oft wiederfindet. Alexander Schubert hat viel beobachtet in der deutschen Realität und diese auf eine Art dargestellt, dass ein einzigartiges Werk entsteht.

Krimineller wider Willen

Überdies hat er es noch mit konfrontierender Kunst verbunden, die sich aber mühelos in den Alltag der Protagonisten integriert. Auch wenn dies zu vielen teilweise schmerzlichen Veränderungen führt. Das fantastische und nicht konstruierte Ende des Films setzt ein würdiges Ausrufezeichen zum Schluss. So kommt man mit einem neuen Blickwinkel in seine eigene deutsche Realität und dafür sind gute Filme ja da.

Geheime Besprechung

Regie: Alexander Schubert
Darsteller: Erkan Acar, Adrian Topol, Bjarne Mädel, Sina Tkotsch
Land: Deutschland
Kinostart: 10.09.2020

Auch als Schauspielkollegen eingespielt

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