Regie: Brady Corbet
Drehbuch: Brady Corbet, Mona Fastvold
Besetzung: Adrian Brody, Felicity Hones, Guy Pearce, Joe Alwyn
Erscheinungsdatum: 30.01.2025
Trailer: (39) DER BRUTALIST | Offizieller Trailer deutsch/german HD – YouTube
Der Brutalist ist ein sehr sehr langer Film: 215 Minuten inklusive 15 Minuten Pause. Das ist schon eine Ansage. Hier will eine Geschichte erzählt werden. Es wird von einem riesigen Werk erzählt, dass alle erdrückt und mit Sehnsüchten vollgestopft ist.
Der Brutalist ist der Architekt László Tóth, dessen Gebäude dem Stil des Brutalismus zuzuordnen sind. Das ist beeindruckend und die Geschichte hat viele konstruierte Windungen, bei denen man sagen würde: Das glaubt einem doch niemand, dass es wirklich so stattgefunden hat. Leider ist das Leben und die Figur des László Tóth aber ziemlich frei erfunden. Sie wurde nur entfernt an dem Architekten Marcel Breuer abgelehnt, der das Whitney Museum in New York entwarf.
In diese Geschichte wird sehr viel hineingepackt und entscheidende Aktionen oder Tatsachen aber nicht erklärt. Das wirkt konstruiert, nicht nachvollziehbar und hinterlässt ein komisches Gefühl. Dabei ist der Film selbst fantastisch inszeniert. Mit viel Zeit und Leidenschaft gedreht und von den Darstellenden hervorragend umgesetzt.
Die Kameraführung, der Schnitt, die Perspektiven und die Stimmungen sind perfekt und fangen die Zeit nach dem Krieg in Amerika treffend ein. Man kann sich sehr gut und diese Zeit und in die Umstände hineinversetzen, so dass man denkt es wird Realität dargestellt. Aber diese wird durch die zu übertriebene und lückenhafte Geschichte zerstört.
So zerstört der Film „Der Brutalist“ alles was er im ersten Teil vor der Pause gut aufgebaut hat im 2. Teil brutal. Dazu setzt er am Schluss noch einen dokumentarischen Abschluss auf der ersten Bienale in Venedig, welcher wieder Realität vorspielt. Dieses Mal aus einer sehr trivialen Touristensicht. Es wird hier versucht Teile des Films zu erklären, aber auch das bleibt unfertig und hinterlässt ein brutal zerstörtes Ende.