Regie: Ralf Huettner
Darsteller: Henning Baum, Sophie Rois, Alexander Beyer und Harald Schmidt
Land: BRD
Kinostart: 20.10.2016
Er soll aufs Internat. Die Nachricht trifft den elfjährigen Stephan (Maurizio Magno) wie ein Vorschlaghammer. Nicht nur, dass sich seine getrennt lebenden Eltern dauernd streiten, jetzt eröffnet ihm seine Mutter Melanie (Jana JEDi¥ESS Pallaske) auch noch, dass sie ihn auf ein Internat in die alte Burg Schreckenstein stecken wollen. Sie hoffen, dass sich so Stephans Noten verbessern. Doch die Schreckensteiner Jungs entpuppen sich keinesfalls als Streber. Ottokar (Benedict Glöckle), Mücke (Caspar Krzysch), Strehlau (Eloi Christ) und Dampfwalze (Chieloka Nwokolo) nehmen Stephan nach anfänglichen Differenzen in ihren Rittergeheimbund auf und dann geht der Internatsspaß erst richtig los! Die Jungen von Burg Schreckenstein sind nämlich auf Kriegsfuß mit den Mädchen vom benachbarten Internat Rosenfels. Während Direktor Rex (Henning Baum) die Streiche-Fehde zwischen den beiden Internaten gelassen sieht und der Graf der Burg (Harald Schmidt) sowieso nur sein ambitioniertes Heißluftballon-Projekt im Kopf hat, ist die Schulleiterin von Rosenfels, Frau Dr. Horn (Sophie Rois), entsetzt über die Disziplinlosigkeit. Während ihre Mädchen, allen voran Bea (Nina Goceva), Inga (Mina Rueffer) und Alina (Paula Donath) einen Racheplan gegen die „Schreckies“ schmieden, basteln diese am nächsten Streich. Sie ahnen noch nicht, dass Jungs und Mädchen ausgerechnet zum Burgfest unter einem Dach leben müssen. Katastrophe…oder doch nicht?
INTERVIEW MIT RALF HUETTNER
Was hat Ihnen an dem Stoff besonders imponiert?
Im Prinzip haben wir es ja mit einer Art „Harry Potter“-Idee zu tun. Es gibt dieses alte Gemäuer, diese Burg Schreckenstein, hinter dem sich das Internat mit diesem wunderbaren Direktor verbirgt. Was Besseres kann einem als Schüler doch gar nicht passieren, ein Traum. Da die Geschichten von BURG SCHRECKENSTEIN schon etwas älter sind, haben wir die Geschichte etwas aktualisiert, zum Bespiel mit dem Drohnenstreich.
Apropos Streiche: Bei BURG SCHRECKENSTEIN scheint eindeutig der Fun-Aspekt im Vordergrund zu stehen…
Wir wollten keinen Krimi im Stil von „Vorstadtkrokodile“ oder „Fünf Freunde“ machen, sondern ganz bei den Kids und in der Burg bleiben. Es geht darum, was mit Stephan und seinen Ritterfreunden passiert und wie sich der Kampf gegen die Mädchen von Schloss Rosenfels entwickelt. Und Streiche besitzen nun mal extrem viel witziges Potenzial.
Es gibt ja im Film diese Ideen für neue Streiche, die wie eine Art Traumsequenz visualisiert werden. Stand das von Anfang an so im Drehbuch?
Nein, das konnten wir uns leisten, weil wir mit unserem Budget gut durchgekommen sind. Spezialeffekte sind nun mal teuer. Überhaupt muss ich sagen, dass ich es selten erlebt habe, dass eine Produktion derart engagiert hinter einem Film steht.
Kommen wir zur Rolle von Harald Schmidt: Der Graf ist ja ein Nachfahre eines Pioniers der Luftfahrt. Gab es diesen Aspekt bereits in der Vorlage?
Nein, das haben wir erfunden. Wir wollten nicht, dass der Graf nur still in seinem Kämmerchen sitzt, sondern seine Figur ein wenig lebendiger und farbiger machen. Deshalb brauchte er eine Vision. Und da kam uns die optisch schöne Idee mit dem Ballon. Und mit dem Traum vom Fliegen kann ja jeder etwas anfangen.
Besonders viel Vergnügen bereiten einem die Grabenkämpfe zwischen der gestrengen Frau Horn und dem locker-liberalen Rex.
Wenn Sophie Rois als Frau Horn den Rex zusammenfaltet, dann ist das vielleicht weniger was für die Kids als für die Erwachsenen. Aber ich finde es wichtig, dass alle Altersgruppen ihren Spaß haben. Als ich vor rund zwölf Jahren mit meiner Tochter ins Kino gegangen bin, da waren die Kinderfilme unglaublich stumpfsinnig, hatten immer das gleiche Schema. Und ich bin jedes Mal eingeschlafen. Ich hatte förmlich Angst davor, mir diese amerikanischen 0815-Produktionen anzusehen. Erst als „Shrek“ und die Pixar-Filme kamen, konnte ich wieder ins Kino gehen. Deshalb war es mir sehr wichtig, dass sich auch Erwachsene in BURG SCHRECKENSTEIN wiederfinden.
Eine abschließende Frage: Gibt es ein Erlebnis von den Dreharbeiten zu BURG SCHRECKENSTEIN, das Ihnen in Erinnerung bleiben wird?
Der Dreh in der Folterkammer, nicht etwa, weil es dort so gruselig oder total eng war. Aber wir hatten dort unten im Prinzip nur Feuer als Lichtquelle. Und das Problem war, dass diese Gas-Fackeln wahnsinnig viel Sauerstoff verbraucht haben. Es wurde zwar über Schläuche regelmäßig frische Luft hineingepumpt, aber nach zwei Tagen waren wir alle ein bisschen deppert im Kopf. Man wird einfach langsamer und irgendwann fallen einem die simpelsten Texte nicht mehr ein. Das waren lange zwei Tage, aber irgendwann waren die dann auch vorbei.