Es gibt aktuell sehr viel Angst vor AI (Artificial Intelligence) und menschlichen Robotern. Ein Grund dafür sind vermutlich auch die Science Fiction Filme, welche eine Distopie zeigen bei welcher die Menschheit von Robotern bedroht wird. „Hi AI“ ist hier definitiv anders. Der Film zeigt die aktuelle Realität in der Entwicklung von Robotern. Er ist so nahe an der neuesten Entwicklung, dass er auf den Roboter „Harmony“ ein Jahr lang warten musste, da sich die Fertigstellung so weit verzögert hatte.
„Bei einer K.I. musst du deine Sätze knapp und pointiert halten.“ Diesen Ratschlag bekommt Chuck mit auf den Weg, als er seine neue Roboter-Partnerin Harmony fabrikfrisch in Empfang nimmt. Am anderen Ende der Welt, in Tokio, bekommt Oma Sakurai den niedlichen Roboter Pepper geschenkt. Von ihrem Sohn, damit sie weniger alleine ist. Doch bald schon entpuppt sich Pepper als ziemlich eigenwillig. Wie werden wir mit künstlicher Intelligenz zusammenleben? Was werden wir gewinnen, was
verlieren? Der Dokumentarfilm zeigt uns das Morgen schon im Heute.
Humanoide Roboter sind die neuen Lebewesen auf unserem Planeten. Sie sind an der Rezeption tätig, in Shopping Malls oder als Köche. Und sie führen bereits Beziehungen mit Menschen.
Während Harmony und Chuck nach der Liebe suchen, und Pepper und Oma die Zeit totschlagen, stellt sich zunehmend die Frage: Wie werden wir mit künstlicher Intelligenz zusammenleben? Was
werden wir gewinnen, was verlieren? Und: wer sind eigentlich die Hauptfiguren dieser schönen, neuen Welt?
Die Figur des humanoiden Roboters ist eine Art Türöffner für K.I. in unsere Herzen und Häuser, denn er ist eine Art superattraktives Interface. Der Film nimmt die humanoide Gestalt als Ausgangspunkt und lässt sich von seinem emotionalen Potential in den Bann ziehen. Doch für mich war es ebenso wichtig, hinter die Oberfläche zu blicken, und nach den körperlosen Systemen hinter dem Gesicht zu fragen. Nach der Möglichkeit eines künstlichen Bewusstseins, nach dem Potential von intelligenten Maschinen, für uns Menschen völlig neue und fremde Größen ins Spiel zu bringen. Was habe ich beim Drehen erlebt? Hoffnungen, Verführung, Phantasien von Schöpfung, von Kontrolle und Kontrollverlust – und mittendrin Menschen, die erstaunlich souverän mit ihren Roboter-Companions umgehen.
Harmony, der Liebesroboter
Harmony wurde in Kalifornien bei Abyss Creations gebaut. Sie ist das robotisierte Nachfolgermodell einer „real doll“, Silikonpuppen, die als Sexpartnerinnen verkauft werden. Harmony braucht WiFi. Sie spricht Englisch mit schottischem Akzent und wird bald auch in der Lage sein, Übersetzungen zu tätigen. Außerdem sei sie fähig, sagt sie, bedingungslos zu lieben.
Pepper, der unterhaltende Familienroboter Pepper wurde von dem japanischen Telekommunikationsunternehmen Softbank gebaut. Eine limitierte Anzahl von Pepper-Robotern wurde an Privatpersonen verkauft, die anderen Roboter befinden sich in Forschungseinrichtungen oder Unternehmen. Pepper ist mit Kameras ausgestattet und hat Sensoren an verschiedenen Stellen seines Körpers, um auf Bewegung und Berührung reagieren zu können. Pepper ist kitzlig.
Nach dem Film ist man zwar einerseits enttäuscht, da man gesehen hat wie wenig weit die aktuellen Roboter entwickelt sind, aber andererseits hat man auch alle Angst verloren, dass uns diese Roboter in der nächsten Zeit attackieren werden. Somit endlich mal ein Dokumentarfilm mehr, der keine Angst vor der Digitalisierung macht.