Regie: Keneth Branagh
Darsteller: Judi Dench, Jamie Dornan, Hude Hill, Lewis McAskie
Kinostart: 24.02.2022
Die Unruhen in Belfast haben wir wohl alle auf die eine oder andere Art mitbekommen. Ein Bürgerkrieg mitten in Europa zwischen zwei Religionen, welche ihre Kämpfe eigentlich schon lange zurücklassen wollten.
Was macht das aber aus den Kindern, die in dieses Umfeld hineingeworfen werden. Die Bedrohung ist allerorten. Vor der eigenen Haustür sind die Kämpfe und Anhänger der anderen Religion und schlagen die Scheiben des Wohnzimmers ein. In all dem Umfeld versucht man als Kind seine Grundschule, seine erste Liebe und das Kindsein zu meistern. Dabei muss man sehr schnell Entscheidungen treffen, die eher von einem Erwachsenen zu treffen sind.
Obwohl das Umfeld extrem ist, versteht es der Film „Belfast“ nicht zu dramatisch zu werden. Wenn Gewalt geschieht, so ist sie persönlich nachvollziehbar, mittelbar und immer auch realistisch. Das ist zwar hart, aber somit versteht man die handelnden Personen, wird Teil von ihren Entscheidungen und findet auch das Schöne in ihrem Alltag.
Der hervorragende Cast hat hierbei ein wichtiges Credo des Filmschaffens umgesetzt: Sich zurücknehmen. Niemand drängt sich nach vorne, drückt auf die Rolle oder übertreibt im geringsten. Die Rollen werden gewertschätzt, gelebt und authentisch dargestellt. Das ist große englische Bühnenerfahrung. So durchlebt man den Schrecken des Films mit großartiger Menschlichkeit, denn das ist es was uns ausmacht. So viel Stärke im Alltag gibt es eben nur in Irland.