Kinostart: 09.09.2021
Regie: Marcus H. Rosemüller
Darsteller: Milan Peschel, Dimitri Abold, Sebastian Bezzel, Rick Kavanian, Gisela Schneeberger
Milan Peschel wird nicht zu Unrecht als der deutsche Steve Buscemi bezeichnet. Er stellt tragische Figuren mit einer fantastischen Präsenz und Ehrlichkeit dar. Die Figuren sind hierbei oft scheinbar lächerlich, aber Milan Peschel verrät sie nie. Er gibt ihnen Würde, Ehrlichkeit und Authentizität. Nur leider trägt das nur selten für eine Hauptrolle. In „Beckenrandsheriff“ ist dies aber der Fall und Milan Peschel verwandelt diesen Elfmeter mit einem Treffer ins Kreuzeck.
Es ist ein tragisches Setting, wie es unglücklicher wohl kaum sein kann. Ein veraltetes Freibad in einer Kleinstadt mit geringsten Besucherzahlen. Der Bademeister ist aber wohl auch einer der Ursachen der spärlichen Besucherzahl. Seine Pedanterie ist nicht gerade umsatzsteigernd, aber aus seiner Sicht eben alternativlos. Somit ein ideales Spielfeld für Milan Peschel als Karl Kruse.
Dazu kommen jetzt etliche rafinierte Zutaten. Der geldorientierte Investor (Sebastian Bezzel), die rigide Bürgermeisterin (Gisela Schneeberger), der panische Doktor (Rick Kavanian) und noch viele mehr. Karl wird in dieser Situation von der Wasserballmannschaft inkl. Trainerin unterstützt und zieht a la Don Quixote in die Schlacht mit dem mutigen Asylanten Sami als Sancho Panza an seiner Seite.
Es ist fantastisch absurd und doch so realitätsnah, wie so mancher Film von Marcus H. Rosenmüller (Wer früher stirbt ist länger tot) Er ist der passende Regisseur für diese Leistung von Milan Peschel. Es ist tragisch und es ist komisch. Lachen, Weinen, Gruseln und Ärger sind hier nur manche der Gefühle, welche man als Zuschauer erfühlen darf. Ein idealer Sommerfilm mit Tiefe. Ideal für den Sommer 2021.