Den Entdeckern auf der Spur
Regie: James Gray
Darsteller: Charlie Hunnam, Robert Pattinson, Sienna Miller, Tom Holland
Land: GB
Kinostart: 30.03.2017
Wenn diese Geschichte nicht wahr wäre, dann würde man sie wohl kaum glauben. Col. Percival Fawcett hat bestimmt keinen klassischen Werdegang. Das er aber zuletzt als Entdecker Furore machte, hätte er sich wohl selbst kaum gedacht. Eines Tages kam ein Auftrag der Royal Geographic Society und katapultiert ihn nach Südamerika. Heutzutage wäre das eine normale Geschäftsreise, aber im frühen 20ten Jahrhundert, war das ein lebensbedrohendes Abenteuer, dass Fawcett berühmt machte.
Charlie Hunnam spielt den umtriebigen Colonel sehr beherrscht. Mit stoischer Beharrlichkeit arbeitet er sich vor und nur selten kommen die Vorkommnisse nah an ihn. Es ist die Suche, die ihn beglückt und nicht das Finden. So ist es schwer für den Kinobesucher einen direkten Kontakt zur Hauptperson von „Die versunkene Stadt Z“ aufzubauen. Man versteht den Forscher über die Begleiter auf seinem Lebensweg. Henry Costin – sehr präsent dargestellt von Robert Pattinson – zum Beispiel folgt ihm blind, bis er die Opfer nicht mehr bringen kann. Das ist sehr nachvollziehbar und fasst ringt man selbst um die Entscheidung Abenteuer oder Familie.
Die stärkste Person an seiner Seite ist allerdings seine Frau. Sienna Miller hat hier wohl die Rolle ihres Lebens gefunden, so intensiv stellt sie Nina Fawcett über mehrere Jahrzehnte dar. Ihr Ringen zwischen Liebe und Freiheit, zwischen Familie und Forschung und zwischen Glück und Sehnsucht beeindruckt. Wieviel kann ein Partner ertragen und wieviel muss ein Mann für die Familie opfern um seelisch zu überleben?
Diese Fragen werden im Film entschieden. Ob die Entscheidungen aber richtig oder noch vielmehr moralisch passend sind, muss der Zuschauer für sich selbst entscheiden. Freiraum dafür hat er und Inspiration auch. Besonders intensiv ist die Rede vor der Royal Geographic Society. Hier begründet Col. Percival Fawcett die Existenz der Stadt Z, die erst viele Jahrzehnte später bestätigt wird. Wegweisend und tragisch wie der ganze Film.