Zweigstelle – Himmlische Behörde

Titel: Zweigstelle – Bürokratie kennt kein Jenseits

Regie: Julius Grimm

Besetzung: Sarah Mahita, David Ali Rashed, Nhung Hong, Beritan Balci, Julian Gutmann, Luise Kinseher, Johanna Bittenbinder, Rainer Bock, Maximilian Schafroth, Rick Kavanian, Florian Brückner, Simon Pearce, Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys

Kinostart: 09.10.2025

Trailer: (5) Zweigstelle | Trailer Deutsch HD | Ab 09. Oktober im Kino – YouTube

Mit dem Leben nach dem Tod hat man sich in Bayern ja schon immer sehr gerne beschäftigt. Stücke wie „Der Müchner im Himmel“, „Der Brandner Kasper und das ewig‘ Leben“ oder „Wer früher stirbt ist länger tot“ sind weit über die Grenzen von Bayern bekannt geworden. Diesen Weg könnte auch der Film „Zweigstelle“ gehen. Julius Grimm hat in seinem Erstlingswerk ein spannendes Universum nach dem Tod aufgebaut. Denn auch der Himmel will gut verwaltet sein und deshalb kommen die Seelen erst mal in eine stramm geführt bayerische Behörde. Der Traum jedes braven Bürgers.

Aber die Verteilung der Seelen ist alles andere als einfach und so leiden die Beamten schwer an Ihrer Arbeitslast. Unzählige unterschiedliche Glaubensrichtungen, Atheismus und Leichtgläubigkeit machen es kompliziert und auch das NICHTS ist nicht immer der letzte Ausweg. Vor allem wenn es mal kaputt ist. Schnell wird man als Zuschauer in diese behördliche Zweigstelle hineingezogen und versucht dringend einen Ausweg zu finden. Die herrliche bayerische Absurdität wird von der Behördenband „Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys“ noch verstärkt und schon bald lernt man die Zweigstelle zu lieben.

Besonders hervorzuheben ist die sehr gut gewählte Besetzung des Films. Die Newcomer sind die Seelen, welche in die Zweigstelle zur Bearbeitung kommen. Die erfahrenen Schauspielenden sind die Beamten, Totengräber und Hausmeister die sich mit Ihnen beschäftigen. In diesem Spannungsbogen ergibt sich ein perfektes Zusammenspiel mit faszinierenden Highlights. Das führt zu immer neuen schrägen Wendungen welche auf ein überraschendes Ende hinauslaufen.

Am Ende stellt sich die Frage ob der Film „Zweigstelle“ an die großen bayerischen Erfolge anknüpfen wird? Wir sind der Meinung, dass er zwar im gleichen Atemzug erwähnt werden wird, aber einen ganz eigenen und überzeugenden Weg geht. Diesen tollen Weg wünschen wir auch dem Regisseur Julius Grimm, der neben dem Film auch dem Theater treu bleiben wird.

Downton Abbey – Das große Finale

Regie: Simon Curtis

Besetzung: Hugh Bonneville, Laura Carmichael, Jim Carter, Raquel Cassidy, Brendan Coyle, Michelle Dockery, Kevin Doyle, Michael Fox

Kinostart: 18.09.2025

Trailer: (5) DOWNTON ABBEY: DAS GROSSE FINALE | Offizieller Trailer deutsch/german HD – YouTube

4226_D006_01342_R Hugh Bonneville stars as Robert Grantham in DOWNTON ABBEY: The Grand Finale, a Focus Features release. Credit: Rory Mulvey / © 2025 FOCUS FEATURES LLC

Es ist ein schweres Erbe, wenn man eine Sage mit 15 Emmys, ein Golden Globe und drei BAFTA-Awards zu einem würdigen Finale führen muss. Das gilt sowohl aus filmischer als auch aus inhaltlicher Sicht. Die Sage begann 1912 in der Zeit des Untergangs der Titanic und findet ihr Finale im Jahr 1930. Das sind zwar nur 18 Jahre, aber es gab große Veränderungen und diese sind das große Thema des Films.

4226_D020_01110_R2 (L to R) Allen Leech stars as Tom Branson, Dominic West as Guy Dexter, Robert James-Collier as Thomas Barrow, Douglas Reith as Lord Merton, Sarah Crowden as Lady Manville, Penelope Wilton as Isobel Merton, Paul Giamatti as Harold Levinson, Elizabeth McGovern as Cora Grantham, Michelle Dockery as Lady Mary, Hugh Bonneville as Robert Grantham, Laura Carmichael as Lady Edith and Harry Hadden-Paton as Bertie Hexham in DOWNTON ABBEY: The Grand Finale, a Focus Features release. Credit: Rory Mulvey / © 2025 FOCUS FEATURES LLC

Veränderungen werden ja aus aktueller Sicht immer schneller, größer und bedrohlicher. Wenn man in Downton Abbey aber sieht wie schnell, groß und bedrohlich die Figuren die Veränderungen empfinden, dann merken wir schnell, dass dies damals sehr ähnlich war. Einige wirken dabei sehr klein, so wie eine der ersten Scheidungen in Adelskreisen. Andere wie die Wirtschaftskrise wirken katastrophal und waren es wohl auch, aber es ging danach weiter. Mit dieser Erkenntnis aus dem Film gehen wir nachdenklich aus dem Kinosaal.

4226_D006_00328_R (L to R) Raquel Cassidy stars as Miss Baxter, Kevin Doyle as Mr. Molesley, Sophie McShera as Daisy Parker, Phyllis Logan as Mrs. Hughes, Lesley Nicol as Mrs. Patmore, Jim Carter as Mr. Carson, Brendan Coyle as Mr. Bates and Joanne Froggatt as Anna Bates in DOWNTON ABBEY: The Grand Finale, a Focus Features release. Credit: Rory Mulvey / © 2025 FOCUS FEATURES LLC

Bis dahin tauchen wir aber noch voll und ganz in die Welt von 1930 in England ein. Die Ausstattung ist riesig und sehr detailgetreu. Man könnte aus jeder Szene ein Gemälde machen. Licht, Kostüme, Atmosphäre und vieles mehr ist hier perfekt in Szene gesetzt. Schon die erste Szene ist ein langer One-Shot und nimmt uns als Zuschauende mit in die Welt von London, Piccadilly-Circus um 1930. Man kann sehr genau nachempfinden, wie es damals war und dieses Gefühl begleitet einem durch den ganzen Film.

4226_D026_00358_R (L to R) Oliver/Zac Barker stars as George, Michelle Dockery as Lady Mary and Esme Creegan as Caroline in DOWNTON ABBEY: The Grand Finale, a Focus Features release. Credit: Rory Mulvey / © 2025 FOCUS FEATURES LLC

Die ganze Geschichte hat auch etliche teilweise überraschende Wendungen, läuft aber zwangsweise und erwartungsgemäß auf ein würdiges Ende hinaus. Viel Menschlichkeit und Güte sind in diesem Film enthalten und am Ende siegt das Gute. Ein würdiges Finale mit Stil.

4226_D032_03785_R (L to R) Allen Leech stars as Tom Branson, Michelle Dockery as Lady Mary, Elizabeth McGovern as Cora Grantham, Alessandro Nivola as Gus Sambrook, Laura Carmichael as Lady Edith, Hugh Bonneville as Robert Grantham and Harry Hadden-Paton as Bertie Hexham in DOWNTON ABBEY: The Grand Finale, a Focus Features release. Credit: Rory Mulvey / © 2025 FOCUS FEATURES LLC

LEIBNIZ – So viel Wissen über die Welt

Titel: LEIBNIZ – Chronik eines verschollenen Bildes

Regie: Edgar Reitz

Besetzung: Edgar Selge, Aenne Schwarz, Lars Eidinger, Barbara Sukowa, Antonia Bill, Michael Kranz

Kinostart: 18.09.2025

Trailer: (4) Leibniz – Chronik eines verschollenen Bildes | Trailer Deutsch 4K | Ab 18.9. im Kino | Edgar Reitz – YouTube

Dieser Film ist in der Breite seines Wissens schon lange überfällig. Es ist schwer das ganze Ausmaß und die Wichtigkeit von Gottfried Leibniz aus Büchern zu extrahieren. Wenn man ihn aber in „LEIBNIZ – Chronik eines verschollenen Bildes“ sozusagen direkt erleben darf, dann ist das beeindruckend. Man versteht seine Philosophie, sein Werk und nicht zuletzt seine Aufrichtigkeit Gutes für die Menschen zu tun.

Im Film gibt es viele Punkte und deutlich wird sein Wirken zum Beispiel durch die Erfindung eines flexiblen Schlauches für die damalige Feuerwehr. Er erlebte selbst wie ein Gasthaus abbrannte, weil die Feuerwehr nur starre Holzrohre zur Verfügung hatte. Diese Erfindung genügte ihm aber noch nicht um das Problem umfassend zu lösen. So erfand er auch gleich das Prinzip der Brandkasse. Einer Versicherung mit welcher sich schon damals die Bürger vor den Folgen eines Brandes absichern konnten. Dieses Beispiel zeigt seine menschliche Fürsorglichkeit als Antriebsfeder seines Schaffens.

Der Film versteht es den Zuschauenden allein durch die Schaffung eines Portraits in das Wesen von Leibniz zu ziehen. Ein Geist wie Leibniz kann nämlich nicht einfach für ein Portrait nur Modell stehen. Er muss nachdenken und seine Gedanken auch sofort äußern. Er setzt sich mit dem Maler auseinander und so scheitert der erste Versuch mit dem damals sehr berühmten Hofmaler Delalandre kläglich. Dieser versteht ein Portrait lediglich als Abbild und nicht als Darstellung des Wesens .

Ganz anders ist die zweite Malerin Aaltje van de Meer welche versucht Leibniz zu verstehen und mit sich selbst in Verbindung zu bringen. Das sind lange wunderbare und faszinierende Gespräche. Es ist wie ein gelebter philosophischer Diskurs mit viel Bezug zum realen Leben. Der Film ist somit auch mehr als Theaterstück zu verstehen und nicht als filmisches Werk. Das hatte auch das Casting im Sinn, welches Darstellende mit sehr großer Bühnenerfahrung wählte.

Edgar Selge ist die Idealbesetzung der Person Leibniz und man nimmt ihm die Rolle nicht nur ab, sondern fühlt auch, wie sehr er das Wesen des Denkers erfasst hat. Die Natürlichkeit und knorrige Herzlichkeit von Edgar Selge ist hier der zentrale Punkt der Darstellung. Dazu kommen noch bekannte Theatergrößen wie Lars Eidinger und Barbara Sukowa. Beiden eilt ein begründeter Ruf voraus, welcher im Film widerhallt. Deutsches Schauspiel kann – vor allem im Kleinen – groß sein.

Auch die Riege der anderen Schauspielenden ist sehr überzeugend und komplettiert das bewusst klein gehaltene Ensemble mit Antonia Bill, Michael Kranz, und Aenne Schwarz. Die Reaktionen sind direkt und natürlich. Die Erkenntnisse der Figuren wahrhaftig. So nimmt man als Zuschauender des Films die Wahrheit mit, dass ein gemaltes Bild nicht nur die festgehaltene Gegenwart ist. Es ist auch eine Zusammenfassung der ganzen Vergangenheit bis zur Fertigstellung des Bildes und wirkt durch den Diskurs mit dem Bild weit nach.

So wirkt auch der Film „LEIBNIZ – Chronik eines verschollenen Bildes“ lange nach. Einerseits beim Publikum welches den Film mit vielen neuen Gedanken verlässt, als auch andererseits in der Welt welche mit diesem Film an die Größe von Leibniz für immer erinnert wird. Ein wichtiges Theaterwerk als Film.

Wieviel vom Pumuckl steckt in uns?!?

Titel: Pumuckl und das große Missverständnis

Regie: Marcus H. Rosenmüller

Besetzung: Florian Brückner, Maximilian Schafroth, Robert Palfrader, Matthias Bundschuh, Gisela Schneeberger, Ilse Neubauer, Frederic Linkemann, Anja Knauer u.v.m

Kinostart: 30.10.2025

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=C5eA6RVPW0Y

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Das müssen wir uns schon mal direkt fragen: Wieviel vom Pumuckl steckt eigentlich in uns?!? Wir alle kamen ja an ihm in unserer Jugend nicht vorbei. Aber wie war denn unsere Verbindung zum Pumuckl? Waren wir Pumuckl-Fans oder haben wir uns selbst als Pumuckl gesehen? Hat er uns nur fasziniert oder fanden wir ihn echt blöd? Wie auch immer, es gibt wohl Keinen unter uns, der Pumuckl nicht als Referenzpunkt sieht.

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Wie mag es da wohl dem Meister Eder gehen? Es ist für uns schon schwer vorzustellen, aber es gibt auch einen Meister Franz Eder vor dem Pumuckl. Ein solider Schreiner in München, der wohl mehr kann als die anderen Schreiner. Aber dann kam ein Kobold in seine Welt und hat ihn entführt. In eine Welt der Fantasie die für Meister Eder bis dahin ausgeschlossen war. Diese Welt der Fantasie setzt sich jetzt in „Pumuckl und das große Missverständnis“ fort und wird noch viel größer.

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Florian, der Enkel vom Herrn Eder, hatte schon immer viel Fantasie. Er hat die Werkstatt vom alten Franz übernommen und auch den Kobold. Es ist schon faszinierend, wie sehr Florian Brückner als Schauspieler hier das Erbe von Gustl Bayrhammer übernimmt. Wer Florian Brückner kennt, der ja lange in Riedering gelebt hat, der weiß auch wieviel vom neuen Meister Eder in ihm steckt. Aber vielleicht sind wir es auch als Zuschauende, die uns hier wiederfinden. Wir merken, dass dieser Film sehr sehr viel mit uns zu tun hat. Vor allem auch deshalb, weil etliche Drehorte im Inntal sind und man im Film immer wieder Stellen entdeckt an denen man selbst schon gewesen ist.

© Constantin Film Distribution/Neue Super/Bernd Schuller

Retro – Ist als Kennzeichen für den Film „Pumuckl und das große Missverständnis“ stark untertrieben. Es gibt hier nur wenig, was nicht aus der Zeit vor 2000 stammt. Das ist nicht Verklärung einer alten Zeit, sondern ein Konzept der Darstellung einer Welt von Früher. Anachronistisch definitiv, faszinierend auch, aber definitiv ein Effekt, der uns mitnimmt in eine frühere Zeit.

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Somit ist Pumuckl wieder einmal ein Spiegel für uns selbst. Gekrönt wird das Ganze noch von einem unfreiwilligen aber sehr rührigem Auftritt in der Münchner Staatsoper. Die Erkenntnis des Films ist: Das was wir sind, kann man so als Kunstwerk auf jede Bühne stellen. Großkotzig sicher, aber auch ganz schön richtig: WIR SIND PUMUCKL!!!

© Constantin Film Distribution/Neue Super/Marc Reimann

Die Gangster Gang 2 – Jetzt mal ganz ehrlich

Regie: Pierre Perfiel

Stimmen: Sebastian Bezzel, Jenny Maria Meyer, Jannis Niewöhner, Max Giermann, Stefan Krause

Kinostart: 28.08.2025

Trailer: DIE GANGSTER GANG 2 Trailer German Deutsch (2025) – YouTube

Was passiert, wenn Gangster auf einmal ehrlich sein wollen? Sicher nichts Gutes, denn das Gegenteil von Gut ist gut gemeint. Der Gang um Wolf ist es aber ernst. Sie wollen nicht mehr böse sein, das hat für sie keine Zukunft mehr. Aber in der Animation ist es nicht anders wie im echten Leben. Niemand glaubt Ihnen und es gibt keine ehrlichen Jobs für sie. Gegebenenfalls ist es auch keine gute Idee sich in der Bank zu bewerben, die man schon 3 mal ausgeraubt hat.

(from left) Mr. Snake (Marc Maron), Mr. Shark (Craig Robinson), Mr. Wolf (Sam Rockwell), Mr. Piranha (Anthony Ramos) and Ms. Tarantula (Awkwafina) in DreamWorks Animation’s The Bad Guys 2, directed by Pierre Perifel.

Als „Die Gangster Gang“ im Jahr 2022 erschien, unterwanderte der Film auf clevere Weise das Heist-Genre mit seiner Bande tierischer Krimineller, die trotz ihres Witzes und ihrer Großspurigkeit ihren eigenen moralischen Konflikten nicht entkommen konnten. Mit seiner perfekten Mischung aus pointiertem Humor und Herz bot der Film eine neue Art von Animationsabenteuer – ebenso nachdenklich wie unterhaltsam. Mit DIE GANGSTER GANG 2 wird ein neues spannendes Kapitel aufgeschlagen, ein noch ambitionierteres und weltweites Abenteuer, das sowohl für die Geschichte als auch für die Charaktere neue Maßstäbe setzt.„Der erste Film war unsere Liebeserklärung an Gangsterfilme wie Ocean’s Eleven, mit einem Hauch von Quentin Tarantino. Für die Fortsetzung wollten wir größer denken und andere Genres ausprobieren. Wir haben uns von Mission: Impossible und James Bond inspirieren lassen – mehr Action, mehr Spektakel und viel höhere Risiken.“ Die Erweiterung erforderte neue Schurken, die dem gehobenen Anspruch des Films gerecht werden. Hier kommen die Gangster Girls ins Spiel – eine Gruppe skrupelloser Krimineller, die der Gangster Gang den Weg zurück in ihre alten Gewohnheiten ebnen. „Die Gangster Girls repräsentieren, was unsere Jungs waren, bevor sie ihre Moral fanden“, sagt Perifel.

(from left) Snake (Marc Maron), Tarantula (Awkwafina), Piranha (Anthony Ramos), Shark (Craig Robinson) and Wolf (Sam Rockwell) in DreamWorks Animation’s The Bad Guys 2, directed by Pierre Perifel.

Eine der atemberaubendsten Sequenzen des Films – ein explosiver Raketenstart, der die Crew ins All befördert – erforderte ein außergewöhnliches Maß an Realismus und Detailtreue. „Wir wollten, dass die Weltraumsequenz auf realen wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert“, sagt Perifel. „Wir haben alles studiert, von Apollo 13 und Interstellar bis hin zu Aufnahmen von Starts der NASA und SpaceX, um die realen physikalischen und mechanischen Vorgänge zu verstehen. Ziel war es, eine Rakete zu entwickeln, die sich gewaltig anfühlt, und das Publikum direkt neben unsere Figuren zu versetzen, die sich an diesem Ding festklammern, während unter ihnen die Triebwerke gezündet werden. Je realistischer die Technik, desto intensiver konnte man das Chaos miterleben.“

(from left) Wolf (Sam Rockwell), Shark (Craig Robinson) and Snake (Marc Maron) in DreamWorks Animation’s The Bad Guys 2, directed by Pierre Perifel.

Dieses Hin und Her zwischen Schabernack und bedeutungsvollen Szenen ist das Herzstück des Franchise. „Wir beschreiben unseren kreativen Ansatz als ‚raffinierte Blödelei‘“, sagt Ross. „Es geht darum, intelligentes und lebendiges Storytelling mit Momenten purer, ungefilterter Absurdität in Einklang zu bringen. Die Bücher sind voll davon, und wir haben es zu einem zentralen Bestandteil unserer Filmphilosophie gemacht. Pierre tendiert typischerweise zu Raffinesse, ich widme mich eher den skurrileren Elementen, und JP findet den Mittelweg.“

(from left) Snake (Marc Maron), Shark (Craig Robinson), Piranha (Anthony Ramos), Wolf (Sam Rockwell) and Tarantula (Awkwafina) in DreamWorks Animation’s The Bad Guys 2, directed by Pierre Perifel.

Musik spielte schon immer eine bedeutende Rolle im Universum der Gangster Gang – nicht nur im Hintergrund, sondern als treibende Kraft für Stil, Emotion und Charakter. Für den Oscar®-nominierten Komponisten Daniel Pemberton, der auch die Fortsetzung vertonte, bedeutete dies, den Sound noch ambitionierter, filmischer und unerwarteter zu gestalten.
„Der erste Film war eine Hommage an die Welt der Heist-Filme, aber dieser erweitert das Spektrum dramatisch“, sagt Pemberton. „Die Charaktere sind bereits etabliert, nun gab es viele neue Welten zu erkunden – von der Welt des Lucha Libre bis hin zu den Flugszenen über Ägypten und schließlich dem Ausflug ins Weltall.“

(from left) Piranha (Anthony Ramos), Snake (Marc Maron), Shark (Craig Robinson), Tarantula (Awkwafina) and Wolf (Sam Rockwell) in DreamWorks Animation’s The Bad Guys 2, directed by Pierre Perifel.

Nobody 2 – Abschalten im Urlaub ist halt schwer

Regie: Timo Tjahjanto

Besetzung: Bob Odenkirk, Connie Nielsen, John Ortiz, RZA, Colin Hanks, Christopher Lloyd und Sharon Stone

Kinostart: 21.08.2025

Hutch Mansell braucht dringend Urlaub. Er arbeitet so viel als Berufskiller, dass er seine Familie nur noch selten sieht. Was das Ganze noch schlimmer macht ist, dass er nicht über seinen Job reden darf. Um die Familie wieder zusammen zu bringen geht es gemeinsam mit Opa in den Vergnügungspark in dem Hutch schon als Kind einen sehr schönen Urlaub hatte. Aber dann kommt natürlich alles ganz anders.

(from left) Brady Mansell (Gage Munroe), Sammy Mansell (Paisley Cadorath), Hutch Mansell (Bob Odenkirk), David Mansell (Christopher Lloyd) and Becca Mansell (Connie Nielsen) in Nobody 2, directed by Timo Tjahjanto.

Hutch kann eben nicht aus seiner Haut und muss sich gegen Ungerechtigkeiten wehren. Das macht er auch selten mit Worten und Deeskalation ist auch nicht so sein Ding. In Nobody 2 wird man somit im Genre sehr gut unterhalten. Eine tolle Story kann man hier zwar nicht erwarten, aber die Actionszenen sind schon vom Feinsten. Besonders des Intro des Killeralltags von Hutch ist bemerkenswert gut inszeniert. Da stimmt der Rhythmus, der Schnitt, der Sound und die Kamera.

Nobody 2

Mit dazu hat Hutch auch sehr gute Mitstreiter wie zum Beispiel seinen Vater, der auch als Rentner noch so richtig vom Leder ziehen kann und man erkennt woher Hutch seinen Hang zur physikalischen Argumentation hat. Ein guter Action-Held benötigt aber auch einen würdigen Gegenspieler oder noch besser eine hochkarätige Gegenspielerin. Sharon Stone ist hier in Ihrem Element und man kann sich gut vorstellen, wie viel Spaß sie am Set hatte. Das ist leidenschaftliche Boshaftigkeit die äußerst unterhaltsam ist.

NOBODY 2

Im ganzen ist Nobody 2 ein klarer konsequenter Action-Film der nichts für zarte Geister ist. Für alle anderen ist er äußerst unterhaltsam.

Nobody 2

Die Farben der Zeit – Eine Erzählung der Malerei

Regie: Cédric Klapisch

Besetzung: Suzanne Lindon, Abraham Wapler, Vincent Macaigne, Julia Piaton, Zinedine Soualem, Paul Kircher, Vassili Schneider, Sara Giraudeau, Cécile de France

Kinostart: 14.08.2025

Trailer: DIE FARBEN DER ZEIT | Trailer – YouTube

Zugegeben: Beim Film „Die Farben der Zeit“ muss man als Zuschauer ein wenig durchhalten. Wie so oft in französischen Filmen geht es ganz langsam und teilweise sogar träge los. Man lernt die Charaktere erst mal kennen und geht in ihren Alltag. Das ist ein wenig zäh in der Gegenwart, aber schon viel spannender in der parallelen Erzählung im 19. Jahrhundert.

Regisseur Cédric Klapischbei den Dreharbeiten zu DIE FARBEN DER ZEIT

Man erlebt viel über den Alltag in dieser vergangenen Zeit. Das ist schön auf dem Lande und sehr faszinierend in Paris. Touristenattraktionen wie der Eiffelturm und die erste elektrifizierte Straße sind Nebensächlichkeiten und das tägliche Leben das Faszinierende. Wie lebt es sich in dieser Welt als normaler Mensch, der seine Mutter zum ersten Mal wieder sieht? Noch dazu in einem nicht erwarteten Umfeld. Wie ist es, wenn man bekannte Größen wie Sarah Bernhardt oder Claude Monet auf einmal im Lokal oder im Garten trifft.

Adèle (Suzanne Lindon) und Odette (Sara Giraudeau)

So greifbar wie diese Persönlichkeiten im Film sind, so greifbar ist auch der Impressionismus, der in diesem Moment in Paris entsteht. Man erlebt die Entstehung einer bedeutenden Epoche aus alltäglichen Momenten wie einem Sonnenaufgang oder einem Gartenblick. Das ist ergreifend und normal zugleich. So kann man die große Kunst sehr leicht mit seinem eigenen Alltag verbinden und kommt inspiriert aus diesem Film.

Lucien (Vassili Schneider), Adèle (Suzanne Lindon) und Anatole (Paul Kircher) in Paris

Hierfür sorgt auch eine spannende Schlüsselszene, welche die Gegenwart aktiv und direkt mit der Gegenwart mühelos verknüpft. Ab diesem Moment ist die Kunst der Vergangenheit auch in der Gegenwart und verändert das Leben der Personen in unserer Zeit. Sie sind verändert und leuchten wie die Bilder des Impressionismus. „Die Farben der Zeit“ ist ein Film, welcher uns eine neue und sehr lebendige Sicht auf den Impressionismus gibt. Sehr empfehlenswert und unbedingt im französischem Original sehen.

Black Bag – Doppeltes Spiel – Geheimnisse im Geheimdienst

Regie: Steven Soderbergh

Besetzung: Cate Blanchett, Michael Fassbender, Pierce Brosnan

Kinostart: 15.05.2025

Trailer: (7) BLACK BAG – DOPPELTES SPIEL | Offizieller Trailer deutsch/german HD – YouTube

Es ist eine Welt, die man als normaler Bürger nicht kennen darf und das ist auch die Faszination daran. Wie steht es aber innerhalb des Geheimdienstes mit Geheimnissen? Es gibt ja zahlreiche Hierarchien und Geheimhaltungsstufen. Nicht jeder darf alles wissen und manches Wissen ist nur den obersten Riegen vorbehalten. Dazu kommt noch der schwierige Tatbestand des Black Bags.

(L to R) Michael Fassbender as George Woodhouse, Tom Burke as Freddie Smalls and Pierce Brosnan as Arthur Steiglitz in director Steven Soderbergh’s BLACK BAG, a Focus Features release. Credit: Claudette Barius/Focus Features © 2025 All Rights Reserved.

Die direkte Übersetzung von „Black Bag“ könnte man als verdeckte Operation bezeichnen. Der Begriff Black Bag wird unter den Geheimagenten sehr oft verwendet. Wann immer eine Frage zu weit geht, ist die passende Antwort „Black Bag“. Damit kann man die Weitergabe von Geheimnissen einfach verhindern. Es kann aber auch dazu dienen um solche Tatverhalte wie „Fremdgehen“, „Verrat“ oder weitere Tatbestände ideal zu tarnen. Genau in diesem Spannungsfeld spielt „Black Bag – Doppeltes Spiel“.

(L to R) Tom Burke as Freddie Smalls and Michael Fassbender as George Woodhouse in director Steven Soderbergh’s BLACK BAG, a Focus Features release. Credit: Claudette Barius/Focus Features © 2025 All Rights Reserved.

Es ist ein Art von erweitertem Kammerspiel. Der Dreh- und Angelort ist ein gemeinsames Essen im privaten Haus des Geheimdienst-Ehepaars George Woodhouse (Michael Fassbender) und Kathryn St. Jean (Cate Blanchett). George wurde beauftragt den Maulwurf innerhalb des britischen Geheimdienst zu finden und zum Essen eingeladen sind die vier Verdächtigen.

(L to R) Regé-Jean Page as Col. James Stokes, Naomie Harris as Dr. Zoe Vaughn, Michael Fassbender as George Woodhouse, Cate Blanchett as Kathryn St. Jean, Tom Burke as Freddie Smalls, and Marisa Abela as Clarissa Dubose in director Steven Soderbergh’s BLACK BAG, a Focus Features release. Credit: Claudette Barius/Focus Features © 2025 All Rights Reserved.

Es ist schwer zu fassen, wie spannend eine private Essenseinladung sein kann. Stephen Soderbergh ist hier in einer Linie des Großmeisters Alfred Hitchcock zu sehen. Die Präzession der Dialoge entspricht der Präzession der Agenten. Jedes Wort und Betonung ist perfekt gewählt und wird zu einem Kampf der Worte. Am Ende der Handlung kommt es zu einer weiteren Essenseinladung mit den gleichen Teilnehmern und man kann leicht erkennen, dass hier nun alle Stränge zusammengeführt werden.

(L to R) Michael Fassbender as George Woodhouse and Marisa Abela as Clarissa Dubose in director Steven Soderbergh’s BLACK BAG, a Focus Features release. Credit: Claudette Barius/Focus Features © 2025 All Rights Reserved.

„Black Bag – Doppeltes Spiel“ ist ein weiteres Prunkstück von Soderbergh. Hier wird nichts dem Zufall überlassen. Das Casting, die Inszenierung, die Ausstattung, die Locations, das Licht, die Musik und nicht zuletzt der Schnitt sind perfekt gewählt und abgestimmt. Das ganze ist wie ein hervorragendes und ausgewogenes festliches Festessen. Somit einfach zum Genießen.

Director Steven Soderbergh on the set of BLACK BAG, a Focus Features release. Credit: Claudette Barius/Focus Features © 2025 All Rights Reserved.

Shadow Force – 100 % Action

Regie: Joe Carnahan

Besetzung: Kerry Washington, Omar Sy, Mark Strong,
Da’Vine Joy Randolph, Cliff “Method Man” Smith

Kinostart: 08.05.2025

Trailer: (7) SHADOW FORCE: Die letzte Mission Trailer German Deutsch (2025) Omar Sy, Mark Strong – YouTube

Das Wichtigste zuerst: Shadow Force ist ein 100% Action Thriller und will auch nicht mehr sein. Die Martial Arts und Stunts sind perfekt. Die Darstellenden überzeugen durch Action-Können und perfektes Training. Hier braucht es keine schnellen Schnitte um Spannung zu erzeugen. Das ist alles gute Kampftechnik. Ware Action-Fans kommen hier somit voll auf ihre Kosten. Für den Rest der Zuschauer sieht es aber dürftig aus.

Die Witze sind vorhersehbar und die Gefühle bleiben platt und einfach. Die Settings sind somit eher wie aus einem Videospiel mit einer einfachen Story. Auf der anderen Seite kann die Action damit auch voll transportiert werden und ist äußerst konsequent umgesetzt.

Beachtenswert ist wie sich zum Beispiel Omar Sy hier als Darsteller des Issac Sarr zu dieser Rolle hochtrainiert hat. Es scheint so als ob er sein Leben lang schon Kampfkunst macht. Perfekte Schläge, Blockaden, Angriffe und Kniffe sind hier im Dauerfeuer und man kann nur ahnen wie hart das Training dazu war.

Nebenbei gibt es noch schöne internationale Landschaften wie Columbien, Miami, Mexiko, Spanien und andere Top-Spots für Killer und Spezial-Truppen. Der eigentliche Sinn und die Zukunft der Shadow-Force kann aber auch hier nicht gefunden werden und bleibt auf Gaming-Niveau. Somit einfach die Action genießen und sich auf die neuen Games mental vorbereiten.

Death of a Unicorn – Magisch und brutal

Regie: ALEX SCHARFMAN

Besetzung: Paul Rudd, Jenna Ortega, Richard E. Grant,

DVD-Erscheinungsdatum: 01.05.2025

Trailer: (300) DEATH OF A UNICORN Trailer German Deutsch UT (2025) Paul Rudd, Jenna Ortega – YouTube

Ok, „Death of a Unicorn“ ist sicher ein Film aus dem Trash-Genre, aber auf sehr hohem Niveau! Das zeigt schon das Line-Up der Schauspielenden: Jenna Ortega (Wednesday), Paul Rudd (Ant Man) und nicht zuletzt der großartige Richard E. Grant sind ja aus der ersten Riege. Außerdem ist es schon lange überfällig mit dem rosaroten Image der Einhörner aufzuräumen und sie mal zu ernsthaften mystischen Wesen zu transformieren. Das (N)Einhorn war hier schon mal ein guter Anfang, aber „Death of a Unicorn“ geht noch entschieden weiter.


Elliot Kintner (Paul Rudd) und seine Teenagertochter Ridley (Jenna Ortega) sind auf dem Weg zum abgelegenen Anwesen von Elliots exzentrischem, schwerreichen Chef Odell Leopold (Richard E. Grant), als sie versehentlich ein Einhorn überfahren … und töten. Das ist schon mal ein heftiger Schock am Anfang, aber es ist nur der Start einer aberwitzigen Entwicklung, die überraschend, heftig und äußerst unterhaltend ist. Trotz der mehr als schrägen Story klebt man am Sitz und kann seine Augen kaum abwenden, da man unbedingt wissen will wie es weiter geht.

Ridley forscht dann auch als Kunstgeschichtsstudentin die Geschichte der Einhörner und erkennt schnell, dass die populären Bilder von sanftmütigen Wesen kaum der Wahrheit entsprechen. Die mythischen Kreaturen sind uralt, wild und gefährlich – und sie fordern Vergeltung, um zurückzuholen, was ihnen genommen wurde … Das tun sie auch mit aller Konsequenz.


Mit bitterbösem Humor und überwältigender Wucht inszeniert Autor und Regisseur Alex Scharfman sein genreübergreifendes Spielfilmdebüt DEATH OF A UNICORN als temporeichen Film über Hybris, Generationenkonflikte und das zerstörerische Potenzial menschlicher Gier. Freut Euch auf dieses Meisterwerk, welches das Trash-Genre und die Einhörner endlich auf die passende Stufe stellt.