Wieviel vom Pumuckl steckt in uns?!?

Titel: Pumuckl und das große Missverständnis

Regie: Marcus H. Rosenmüller

Besetzung: Florian Brückner, Maximilian Schafroth, Robert Palfrader, Matthias Bundschuh, Gisela Schneeberger, Ilse Neubauer, Frederic Linkemann, Anja Knauer u.v.m

Kinostart: 30.10.2025

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=C5eA6RVPW0Y

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Das müssen wir uns schon mal direkt fragen: Wieviel vom Pumuckl steckt eigentlich in uns?!? Wir alle kamen ja an ihm in unserer Jugend nicht vorbei. Aber wie war denn unsere Verbindung zum Pumuckl? Waren wir Pumuckl-Fans oder haben wir uns selbst als Pumuckl gesehen? Hat er uns nur fasziniert oder fanden wir ihn echt blöd? Wie auch immer, es gibt wohl Keinen unter uns, der Pumuckl nicht als Referenzpunkt sieht.

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Wie mag es da wohl dem Meister Eder gehen? Es ist für uns schon schwer vorzustellen, aber es gibt auch einen Meister Franz Eder vor dem Pumuckl. Ein solider Schreiner in München, der wohl mehr kann als die anderen Schreiner. Aber dann kam ein Kobold in seine Welt und hat ihn entführt. In eine Welt der Fantasie die für Meister Eder bis dahin ausgeschlossen war. Diese Welt der Fantasie setzt sich jetzt in „Pumuckl und das große Missverständnis“ fort und wird noch viel größer.

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Florian, der Enkel vom Herrn Eder, hatte schon immer viel Fantasie. Er hat die Werkstatt vom alten Franz übernommen und auch den Kobold. Es ist schon faszinierend, wie sehr Florian Brückner als Schauspieler hier das Erbe von Gustl Bayrhammer übernimmt. Wer Florian Brückner kennt, der ja lange in Riedering gelebt hat, der weiß auch wieviel vom neuen Meister Eder in ihm steckt. Aber vielleicht sind wir es auch als Zuschauende, die uns hier wiederfinden. Wir merken, dass dieser Film sehr sehr viel mit uns zu tun hat. Vor allem auch deshalb, weil etliche Drehorte im Inntal sind und man im Film immer wieder Stellen entdeckt an denen man selbst schon gewesen ist.

© Constantin Film Distribution/Neue Super/Bernd Schuller

Retro – Ist als Kennzeichen für den Film „Pumuckl und das große Missverständnis“ stark untertrieben. Es gibt hier nur wenig, was nicht aus der Zeit vor 2000 stammt. Das ist nicht Verklärung einer alten Zeit, sondern ein Konzept der Darstellung einer Welt von Früher. Anachronistisch definitiv, faszinierend auch, aber definitiv ein Effekt, der uns mitnimmt in eine frühere Zeit.

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Somit ist Pumuckl wieder einmal ein Spiegel für uns selbst. Gekrönt wird das Ganze noch von einem unfreiwilligen aber sehr rührigem Auftritt in der Münchner Staatsoper. Die Erkenntnis des Films ist: Das was wir sind, kann man so als Kunstwerk auf jede Bühne stellen. Großkotzig sicher, aber auch ganz schön richtig: WIR SIND PUMUCKL!!!

© Constantin Film Distribution/Neue Super/Marc Reimann

Die Farben der Zeit – Eine Erzählung der Malerei

Regie: Cédric Klapisch

Besetzung: Suzanne Lindon, Abraham Wapler, Vincent Macaigne, Julia Piaton, Zinedine Soualem, Paul Kircher, Vassili Schneider, Sara Giraudeau, Cécile de France

Kinostart: 14.08.2025

Trailer: DIE FARBEN DER ZEIT | Trailer – YouTube

Zugegeben: Beim Film „Die Farben der Zeit“ muss man als Zuschauer ein wenig durchhalten. Wie so oft in französischen Filmen geht es ganz langsam und teilweise sogar träge los. Man lernt die Charaktere erst mal kennen und geht in ihren Alltag. Das ist ein wenig zäh in der Gegenwart, aber schon viel spannender in der parallelen Erzählung im 19. Jahrhundert.

Regisseur Cédric Klapischbei den Dreharbeiten zu DIE FARBEN DER ZEIT

Man erlebt viel über den Alltag in dieser vergangenen Zeit. Das ist schön auf dem Lande und sehr faszinierend in Paris. Touristenattraktionen wie der Eiffelturm und die erste elektrifizierte Straße sind Nebensächlichkeiten und das tägliche Leben das Faszinierende. Wie lebt es sich in dieser Welt als normaler Mensch, der seine Mutter zum ersten Mal wieder sieht? Noch dazu in einem nicht erwarteten Umfeld. Wie ist es, wenn man bekannte Größen wie Sarah Bernhardt oder Claude Monet auf einmal im Lokal oder im Garten trifft.

Adèle (Suzanne Lindon) und Odette (Sara Giraudeau)

So greifbar wie diese Persönlichkeiten im Film sind, so greifbar ist auch der Impressionismus, der in diesem Moment in Paris entsteht. Man erlebt die Entstehung einer bedeutenden Epoche aus alltäglichen Momenten wie einem Sonnenaufgang oder einem Gartenblick. Das ist ergreifend und normal zugleich. So kann man die große Kunst sehr leicht mit seinem eigenen Alltag verbinden und kommt inspiriert aus diesem Film.

Lucien (Vassili Schneider), Adèle (Suzanne Lindon) und Anatole (Paul Kircher) in Paris

Hierfür sorgt auch eine spannende Schlüsselszene, welche die Gegenwart aktiv und direkt mit der Gegenwart mühelos verknüpft. Ab diesem Moment ist die Kunst der Vergangenheit auch in der Gegenwart und verändert das Leben der Personen in unserer Zeit. Sie sind verändert und leuchten wie die Bilder des Impressionismus. „Die Farben der Zeit“ ist ein Film, welcher uns eine neue und sehr lebendige Sicht auf den Impressionismus gibt. Sehr empfehlenswert und unbedingt im französischem Original sehen.

LEIBNIZ – So viel Wissen über die Welt

Titel: LEIBNIZ – Chronik eines verschollenen Bildes

Regie: Edgar Reitz

Besetzung: Edgar Selge, Aenne Schwarz, Lars Eidinger, Barbara Sukowa, Antonia Bill, Michael Kranz

Kinostart: 18.09.2025

Trailer: (4) Leibniz – Chronik eines verschollenen Bildes | Trailer Deutsch 4K | Ab 18.9. im Kino | Edgar Reitz – YouTube

Dieser Film ist in der Breite seines Wissens schon lange überfällig. Es ist schwer das ganze Ausmaß und die Wichtigkeit von Gottfried Leibniz aus Büchern zu extrahieren. Wenn man ihn aber in „LEIBNIZ – Chronik eines verschollenen Bildes“ sozusagen direkt erleben darf, dann ist das beeindruckend. Man versteht seine Philosophie, sein Werk und nicht zuletzt seine Aufrichtigkeit Gutes für die Menschen zu tun.

Im Film gibt es viele Punkte und deutlich wird sein Wirken zum Beispiel durch die Erfindung eines flexiblen Schlauches für die damalige Feuerwehr. Er erlebte selbst wie ein Gasthaus abbrannte, weil die Feuerwehr nur starre Holzrohre zur Verfügung hatte. Diese Erfindung genügte ihm aber noch nicht um das Problem umfassend zu lösen. So erfand er auch gleich das Prinzip der Brandkasse. Einer Versicherung mit welcher sich schon damals die Bürger vor den Folgen eines Brandes absichern konnten. Dieses Beispiel zeigt seine menschliche Fürsorglichkeit als Antriebsfeder seines Schaffens.

Der Film versteht es den Zuschauenden allein durch die Schaffung eines Portraits in das Wesen von Leibniz zu ziehen. Ein Geist wie Leibniz kann nämlich nicht einfach für ein Portrait nur Modell stehen. Er muss nachdenken und seine Gedanken auch sofort äußern. Er setzt sich mit dem Maler auseinander und so scheitert der erste Versuch mit dem damals sehr berühmten Hofmaler Delalandre kläglich. Dieser versteht ein Portrait lediglich als Abbild und nicht als Darstellung des Wesens .

Ganz anders ist die zweite Malerin Aaltje van de Meer welche versucht Leibniz zu verstehen und mit sich selbst in Verbindung zu bringen. Das sind lange wunderbare und faszinierende Gespräche. Es ist wie ein gelebter philosophischer Diskurs mit viel Bezug zum realen Leben. Der Film ist somit auch mehr als Theaterstück zu verstehen und nicht als filmisches Werk. Das hatte auch das Casting im Sinn, welches Darstellende mit sehr großer Bühnenerfahrung wählte.

Edgar Selge ist die Idealbesetzung der Person Leibniz und man nimmt ihm die Rolle nicht nur ab, sondern fühlt auch, wie sehr er das Wesen des Denkers erfasst hat. Die Natürlichkeit und knorrige Herzlichkeit von Edgar Selge ist hier der zentrale Punkt der Darstellung. Dazu kommen noch bekannte Theatergrößen wie Lars Eidinger und Barbara Sukowa. Beiden eilt ein begründeter Ruf voraus, welcher im Film widerhallt. Deutsches Schauspiel kann – vor allem im Kleinen – groß sein.

Auch die Riege der anderen Schauspielenden ist sehr überzeugend und komplettiert das bewusst klein gehaltene Ensemble mit Antonia Bill, Michael Kranz, und Aenne Schwarz. Die Reaktionen sind direkt und natürlich. Die Erkenntnisse der Figuren wahrhaftig. So nimmt man als Zuschauender des Films die Wahrheit mit, dass ein gemaltes Bild nicht nur die festgehaltene Gegenwart ist. Es ist auch eine Zusammenfassung der ganzen Vergangenheit bis zur Fertigstellung des Bildes und wirkt durch den Diskurs mit dem Bild weit nach.

So wirkt auch der Film „LEIBNIZ – Chronik eines verschollenen Bildes“ lange nach. Einerseits beim Publikum welches den Film mit vielen neuen Gedanken verlässt, als auch andererseits in der Welt welche mit diesem Film an die Größe von Leibniz für immer erinnert wird. Ein wichtiges Theaterwerk als Film.

Black Bag – Doppeltes Spiel – Geheimnisse im Geheimdienst

Regie: Steven Soderbergh

Besetzung: Cate Blanchett, Michael Fassbender, Pierce Brosnan

Kinostart: 15.05.2025

Trailer: (7) BLACK BAG – DOPPELTES SPIEL | Offizieller Trailer deutsch/german HD – YouTube

Es ist eine Welt, die man als normaler Bürger nicht kennen darf und das ist auch die Faszination daran. Wie steht es aber innerhalb des Geheimdienstes mit Geheimnissen? Es gibt ja zahlreiche Hierarchien und Geheimhaltungsstufen. Nicht jeder darf alles wissen und manches Wissen ist nur den obersten Riegen vorbehalten. Dazu kommt noch der schwierige Tatbestand des Black Bags.

(L to R) Michael Fassbender as George Woodhouse, Tom Burke as Freddie Smalls and Pierce Brosnan as Arthur Steiglitz in director Steven Soderbergh’s BLACK BAG, a Focus Features release. Credit: Claudette Barius/Focus Features © 2025 All Rights Reserved.

Die direkte Übersetzung von „Black Bag“ könnte man als verdeckte Operation bezeichnen. Der Begriff Black Bag wird unter den Geheimagenten sehr oft verwendet. Wann immer eine Frage zu weit geht, ist die passende Antwort „Black Bag“. Damit kann man die Weitergabe von Geheimnissen einfach verhindern. Es kann aber auch dazu dienen um solche Tatverhalte wie „Fremdgehen“, „Verrat“ oder weitere Tatbestände ideal zu tarnen. Genau in diesem Spannungsfeld spielt „Black Bag – Doppeltes Spiel“.

(L to R) Tom Burke as Freddie Smalls and Michael Fassbender as George Woodhouse in director Steven Soderbergh’s BLACK BAG, a Focus Features release. Credit: Claudette Barius/Focus Features © 2025 All Rights Reserved.

Es ist ein Art von erweitertem Kammerspiel. Der Dreh- und Angelort ist ein gemeinsames Essen im privaten Haus des Geheimdienst-Ehepaars George Woodhouse (Michael Fassbender) und Kathryn St. Jean (Cate Blanchett). George wurde beauftragt den Maulwurf innerhalb des britischen Geheimdienst zu finden und zum Essen eingeladen sind die vier Verdächtigen.

(L to R) Regé-Jean Page as Col. James Stokes, Naomie Harris as Dr. Zoe Vaughn, Michael Fassbender as George Woodhouse, Cate Blanchett as Kathryn St. Jean, Tom Burke as Freddie Smalls, and Marisa Abela as Clarissa Dubose in director Steven Soderbergh’s BLACK BAG, a Focus Features release. Credit: Claudette Barius/Focus Features © 2025 All Rights Reserved.

Es ist schwer zu fassen, wie spannend eine private Essenseinladung sein kann. Stephen Soderbergh ist hier in einer Linie des Großmeisters Alfred Hitchcock zu sehen. Die Präzession der Dialoge entspricht der Präzession der Agenten. Jedes Wort und Betonung ist perfekt gewählt und wird zu einem Kampf der Worte. Am Ende der Handlung kommt es zu einer weiteren Essenseinladung mit den gleichen Teilnehmern und man kann leicht erkennen, dass hier nun alle Stränge zusammengeführt werden.

(L to R) Michael Fassbender as George Woodhouse and Marisa Abela as Clarissa Dubose in director Steven Soderbergh’s BLACK BAG, a Focus Features release. Credit: Claudette Barius/Focus Features © 2025 All Rights Reserved.

„Black Bag – Doppeltes Spiel“ ist ein weiteres Prunkstück von Soderbergh. Hier wird nichts dem Zufall überlassen. Das Casting, die Inszenierung, die Ausstattung, die Locations, das Licht, die Musik und nicht zuletzt der Schnitt sind perfekt gewählt und abgestimmt. Das ganze ist wie ein hervorragendes und ausgewogenes festliches Festessen. Somit einfach zum Genießen.

Director Steven Soderbergh on the set of BLACK BAG, a Focus Features release. Credit: Claudette Barius/Focus Features © 2025 All Rights Reserved.

Shadow Force – 100 % Action

Regie: Joe Carnahan

Besetzung: Kerry Washington, Omar Sy, Mark Strong,
Da’Vine Joy Randolph, Cliff “Method Man” Smith

Kinostart: 08.05.2025

Trailer: (7) SHADOW FORCE: Die letzte Mission Trailer German Deutsch (2025) Omar Sy, Mark Strong – YouTube

Das Wichtigste zuerst: Shadow Force ist ein 100% Action Thriller und will auch nicht mehr sein. Die Martial Arts und Stunts sind perfekt. Die Darstellenden überzeugen durch Action-Können und perfektes Training. Hier braucht es keine schnellen Schnitte um Spannung zu erzeugen. Das ist alles gute Kampftechnik. Ware Action-Fans kommen hier somit voll auf ihre Kosten. Für den Rest der Zuschauer sieht es aber dürftig aus.

Die Witze sind vorhersehbar und die Gefühle bleiben platt und einfach. Die Settings sind somit eher wie aus einem Videospiel mit einer einfachen Story. Auf der anderen Seite kann die Action damit auch voll transportiert werden und ist äußerst konsequent umgesetzt.

Beachtenswert ist wie sich zum Beispiel Omar Sy hier als Darsteller des Issac Sarr zu dieser Rolle hochtrainiert hat. Es scheint so als ob er sein Leben lang schon Kampfkunst macht. Perfekte Schläge, Blockaden, Angriffe und Kniffe sind hier im Dauerfeuer und man kann nur ahnen wie hart das Training dazu war.

Nebenbei gibt es noch schöne internationale Landschaften wie Columbien, Miami, Mexiko, Spanien und andere Top-Spots für Killer und Spezial-Truppen. Der eigentliche Sinn und die Zukunft der Shadow-Force kann aber auch hier nicht gefunden werden und bleibt auf Gaming-Niveau. Somit einfach die Action genießen und sich auf die neuen Games mental vorbereiten.

Death of a Unicorn – Magisch und brutal

Regie: ALEX SCHARFMAN

Besetzung: Paul Rudd, Jenna Ortega, Richard E. Grant,

DVD-Erscheinungsdatum: 01.05.2025

Trailer: (300) DEATH OF A UNICORN Trailer German Deutsch UT (2025) Paul Rudd, Jenna Ortega – YouTube

Ok, „Death of a Unicorn“ ist sicher ein Film aus dem Trash-Genre, aber auf sehr hohem Niveau! Das zeigt schon das Line-Up der Schauspielenden: Jenna Ortega (Wednesday), Paul Rudd (Ant Man) und nicht zuletzt der großartige Richard E. Grant sind ja aus der ersten Riege. Außerdem ist es schon lange überfällig mit dem rosaroten Image der Einhörner aufzuräumen und sie mal zu ernsthaften mystischen Wesen zu transformieren. Das (N)Einhorn war hier schon mal ein guter Anfang, aber „Death of a Unicorn“ geht noch entschieden weiter.


Elliot Kintner (Paul Rudd) und seine Teenagertochter Ridley (Jenna Ortega) sind auf dem Weg zum abgelegenen Anwesen von Elliots exzentrischem, schwerreichen Chef Odell Leopold (Richard E. Grant), als sie versehentlich ein Einhorn überfahren … und töten. Das ist schon mal ein heftiger Schock am Anfang, aber es ist nur der Start einer aberwitzigen Entwicklung, die überraschend, heftig und äußerst unterhaltend ist. Trotz der mehr als schrägen Story klebt man am Sitz und kann seine Augen kaum abwenden, da man unbedingt wissen will wie es weiter geht.

Ridley forscht dann auch als Kunstgeschichtsstudentin die Geschichte der Einhörner und erkennt schnell, dass die populären Bilder von sanftmütigen Wesen kaum der Wahrheit entsprechen. Die mythischen Kreaturen sind uralt, wild und gefährlich – und sie fordern Vergeltung, um zurückzuholen, was ihnen genommen wurde … Das tun sie auch mit aller Konsequenz.


Mit bitterbösem Humor und überwältigender Wucht inszeniert Autor und Regisseur Alex Scharfman sein genreübergreifendes Spielfilmdebüt DEATH OF A UNICORN als temporeichen Film über Hybris, Generationenkonflikte und das zerstörerische Potenzial menschlicher Gier. Freut Euch auf dieses Meisterwerk, welches das Trash-Genre und die Einhörner endlich auf die passende Stufe stellt.


Dog Man – Fantastisch schräg

Regie: Peter Hastings

Buch: Dav Pilkey

Stimmen (Original): Pete Davidson, Lil Rel Howery, Isla Fischer, Lukas Hopkins Calderong, Ricky Gervais

Kinostart: 10.04.2025

Trailer (Deutsch): DOG MAN: Wau gegen Miau Trailer German Deutsch (2025) – YouTube

Trailer (Original): (201) DOG MAN | Official Trailer – YouTube

Dog Man (Peter Hastings) in DreamWorks Animation’s Dog Man, directed by Peter Hastings.

Es ist so traurig, dass die Dog Man Bücher von Dav Pilkey in Deutschland sehr unbekannt sind. Auch der deutsche Titel „DOG MAN: WAU GEGEN MIAU“ weckt eher den Eindruck, dass es sich hier um einen Kinderfilm handelt. Deshalb wird DOG MAN vermutlich in Deutschland ein Insider-Tipp bleiben. Denn hier sind Personen am Werk, die Storytelling im Blut haben. Das cineastische und skurrile Interesse und Wissen ist hier in jeder Einstellung spürbar.

Petey (Pete Davidson) in DreamWorks Animation’s Dog Man, directed by Peter Hastings.

Im Film kann man es stellenweise kaum fassen wie herrlich schräg und radikal die Charaktere agieren und ich welche Verstrickungen uns die geniale Story führt. Zugegeben, die Dialoge verlieren etwas bei der Übersetzung, sind aber immer noch auf den Punkt gebracht. Es ist aber auch schwer in der Übersetzung gegen solche Comedy-Ikonen wie Ricky Gervais zu bestehen.

Pete Davidson voices Petey in DreamWorks Animation’s Dog Man, directed by Peter Hastings.

Besonders schön ist, wie konsequent DOG MAN glückliche Wendungen oder Andeutungen von Happy Ends systematisch explodieren lässt. Das ist so erfrischend, dass man sich wünscht es könnte immer so sein. So können nämlich ganz andere Dinge als platte Klischees passieren und das schafft neue Möglichkeiten.

(from left) Dog Man (Peter Hastings), Doctor (Rahnuma Panthaky), Nurse (Maggie Wheeler) and Officer Knight (Peter Hastings) in DreamWorks Animation’s Dog Man, directed by Peter Hastings.

Als Fazit kann man sagen, dass man sich DOG MAN: WAU GEGEN MIAU genauso gut mit Kindern wie mit den schrägen Kumpels ansehen kann. Die Kinder werden die Anarchie lieben und die Freunde die schrägen Witze. Somit ein Film für die ganze Peer-Group.

(from left) Petey (Pete Davidson) and Dog Man (Peter Hastings) in DreamWorks Animation’s Dog Man, directed by Peter Hastings.

Die Akademie – Kunst und Schmerz

Regie: Camilla Guttner

Besetzung: Maja Bons, Luise Aschenbrenner, Jean-Marc Barr, Andreas Lust

Kinostart: 20.03.2025

Special Screening mit Regisseurin Camilla Guttner sowie Schauspielerin Isolde Barth in München: 20.03.2025 (Rio Filmpalast)

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=YXWrGnLdt2Q

Um den Film „Die Akademie“ zu verstehen, ist es essentiell die DIRECTOR’S NOTE von Camilla Guttner als Präambel zu setzen:

DIE AKADEMIE trägt autobiographische Züge. Ich habe fünf Jahre lang an der Kunstakademie in München bei Sean Scully Malerei studiert. Eine Zeit, die mich als Mensch, als Künstlerin und als Filmemacherin stark beeinflusst hat. Die Kunstakademie ist ein Ort, wo jede Klasse eine eigene Insel ist, wie eine Glaubensgemeinschaft. Ich selbst habe dort die schönsten und erhellendsten, aber auch die schrecklichsten und abenteuerlichsten Tage erlebt. Im Umfeld der AKADEMIE sind mir die
unterschiedlichsten Menschen begegnet, von denen auch viele als fiktionalisierte Charaktere im Film auftauchen. Im echten Leben wie im Film müssen sie sich, mal gemeinsam als eingeschworene Familie,
mal jeder für sich, gegen die Widrigkeiten der Kunstkademie, den Verwerfungen des Kunstmarktes und den Konsequenzen ihrer kompromisslosen Lebensentwürfe behaupten. Immer wieder stehen sie
vor der Frage, wie weit sie für ihren Traum als Künstler gehen werden. Immer wieder geraten sie in das Spannungsfeld zwischen Solidarität und Egomanie, Liebe und Hass, Anerkennung und Ablehnung, Freude und Schmerz, Neid und Eifersucht, Erfolg und Scheitern. Und doch spiegeln diese Künstler die Träume, Ängste, Wünsche und Sehnsüchte von uns allen wider.

Diese Directors Note ist auch die Basis des Films. So wirkt der Film sehr persönlich und direkt. Er wirkt auf den Zuschauenden wie eine wahre Erzählung und erklärt auch die teils sehr extremen Szenen, welche nur das wahre Leben schreiben kann. Das hat Kraft und wirkt. Mit der Zeit sucht man aber nach der Geschichte im Film. Nach dem roten Faden. Aber den gibt es vermutlich im wahren Künstlerleben nicht. Als KünstlerIn ist man immer getrieben von äußeren und inneren Einflüssen und so ist auch der Film „Die Akademie“ rastlos.

Immer wieder pendelt die Protagonistin zwischen Leid und Freude. Das zermürbt, fesselt und motiviert zugleich. Ständige extreme Poole sind hier Realität und so ist man am Ende atemlos und kann die versöhnlichen Worte nur noch entfernt wahrnehmen. Das ist Kunst und das hat immer auch mit Schmerz zu tun. Diese Reise in eine andere Welt ist empfehlenswert für alle Kunstinteressierten.

OLD GUY – Christoph Waltz Privat

Regie: Simon West

Besetzung: Christoph Waltz, Lucy Liu, Cooper Hoffman

DVD-Erscheinungsdatum: 14.03.2025

Endlich wieder ein Film mit Christoph Waltz. Über ein Jahr mussten wir warten und so sitzen wir gespannt in unseren Sesseln. Noch dazu hat er Lucy Liu und Cooper Hoffmann an seiner Seite, die ja auch keine Unbekannten sind. Das ganze Setting und der Trailer sehen nach einem packenden Actionfilm aus und wir haben das Popcorn bereit. Aber dann kommt alles ganz anders.

Stück um Stück wandelt sich der Actionfilm ins Private. Wir erleben den alternden Killer, der plötzlich entdeckt, dass es neben dem Töten auch noch das Leben gibt. Ähnlich unerwartete Entwicklungen macht auch die smarte Nachtclub-Betreiberin und der hochgelobte Jung-Killer. Was am Anfang noch staksig und pubertär daherkommt wird mit immer härteren Aufgaben und Misserfolgen leiser und persönlicher.

„Old Guy“ wird, wie im Film wohl auch von vielen Zuschauern, oft falsch interpretiert. Wenn man ihn als reinen Actionfilm sieht, dann wird er zum Ende hin vermutlich enttäuschend. Lässt man sich aber auf die Figuren und Entwicklungen ein, so entdeckt man viele Zwischentöne und Blicke, die auf eine neu gefunden Tiefe der Charaktere und deren Beziehungen zueinander hinsteuern.

So ist das Ende wohl eher ein neuer Anfang eines anderen Lebens nach dem Töten. Das ist eine schöne Metapher und es macht Freude dies mitzuerleben. Somit einfach darauf einlassen und genießen.

RIFF RAFF – Im Alter kommt die Klasse

Regie: Dito Montiel

Besetzung: Bill Murray, Ed Harris, Jennifer Coolidge, Pete Davidson, Lewis Pullman, Emanuela Postacchini, Gabrielle Union

Erscheinungsdatum: 27.03.2025

Trailer: (118) RIFF RAFF – Verbrechen ist Familiensache – Kinotrailer Deutsch HD – Release 27.03.25 – YouTube

Es ist eine Freude, wenn man Menschen zusehen kann, die Ihr Handwerk verstehen. Da sitzt jeder Handgriff und des Endprodukt hat echt Klasse. So ist es auch in RIFF RAFF. Ganz sicher Trash, aber auf was für einem hohem Niveau!!!

In dem herrlich alltäglich ausgestattetem Setting sind die Figuren sichtlich zu Hause. Sie tragen die Klamotten teilweise schon seit Tagen und man glaubt den Muff zu riechen. Das sind echte Menschen, die aber alles andere als normal sind. Wenn hier jemand mal normal angelegt ist, dann auch wieder so übertrieben, dass es schon wieder weit drüber ist.

Das alles führt zum idealen Setting für eine perfekte Geschichte in der man laufend in andere Handlungsstränge und Wendungen verstrickt wird. Dabei ist aber jede Wendung logisch und nachvollziehbar. Überraschend und erschreckend, aber immer intelligent und den Figuren entsprechend.

Das Schönste ist dabei der Genuss der Schauspielenden an den Rollen. Die Freude mit der Figur und deren Entwicklungen führt dazu, dass das Ensemble alle Zeit der Welt hat. Dies führt aber nicht zur Überlänge, sondern zu einer perfekt umgesetzten Story, die man genießen kann. Im Alter kommt eben die Klasse.