JFK – REVISITED

Regie: Oliver Stone

Darsteller: Zeitzeugen, Wissende, Verschleierer uvm.

Kinostart: 19.11.2021

Digitalstart: 25.11.2021

„Ein US-Präsident wird am helllichten Tag vor den Augen der ganzen Welt ermordet. Da hatten die Menschen sofort das Gefühl, dass größere Kräfte am Werk gewesen sein müssen als ein einzelner Mann“

Die Fakten in diesem Film von Oliver Stone stellen sogar die Enthüllungen von Edward Snowden in den Schatten und dabei geschahen sie viele Jahrzehnte davor. Vermutlich wurde jedem damals schnell klar, dass die finalen Ergebnisse der Warren-Kommission nicht wahr sein konnten: Eine Wunderkugel, ein Alibi-Täter, welcher von einem Geheimdienstagenten erschossen wurde, Veränderungen von Tatsachen, Austritte aus der Warren-Kommission … alle diese nicht zusammen passenden Fakten liesen schon vermuten, dass hier etwas Hässliches schlummert.

Nun aber, nachdem viele Fakten offen gelegt werden mussten, zeigt sich erst das ganze Ausmaß des Verrats. Dabei geht der Dokumentarfilm von Oliver Stone sehr sauber und akribisch vor. So sind die ersten Abschnitte schon fast langweilig und scheinen penibel zu sein. Aber alles baut sich zu einer riesigen Pyramide an Entsetzlichkeiten der außer Kontrolle geratenen Einheiten der Regierung auf. Disruptive Romane werden stark übertroffen. Abgründe  öffnen sich und so langsam versteht man, wie so ein Staat auch Donald Trump hervorbringen konnte.

Photo of the Kennedys and Connallys in the Presidential car in Dallas JFK Assassination Materials: Warren Commission Document CD 727 File Name: CD 727_2010_001

Das schlimmste ist aber, dass vermutlich nicht sichergestellt ist, ob auch über Joe Biden ein solches Damokles Schwert schwebt. Wie weit darf ein amerikanischer Präsident die Freiheit und Wahrheit fördern, bevor er abserviert wird? Können die Geheimdienste überhaupt noch unter Kontrolle gebracht werden? Falls nicht, wie groß werden die Verbrechen dieser Organisation noch werden. Vor allem in einer Zeit der untergehenden alten weißen Männer, welche sich noch entschiedener und verbissener an ihre schwindende Macht klammern werden?

Mit einer schrecklichen Wahrheit steht man nach dem Film verloren da und erkennt, dass der Feind inzwischen nicht mehr greifbar ist. „The land of the brave“ ist auf alle Fälle schon lange vorbei. Das ist sicher ein seltsames Ende für eine Kritik, aber es zeigt genau den Eindruck, den man aus dem Film mitnimmt: Wir brauchen eine neues Weltbild!!!!

… graveyard of democracy
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Kings of Hollywood

Regie: George Gallo

Darsteller: Robert De Niro, Tommy Lee Jones, Morgan Freeman, Zach Braff,
Emile Hirsch, Kate Katzman

DVD/Bluray-Release: 11.11.2021

Ja, der Titel „Kings of Hollywood“ ist gerechtfertigt, denn hier geht es um die wahren Herrscher in Hollywood, nämlich die Produzenten. Ein Job, bei dem es um Träume, Luftblasen, Gewinne, Protzen und ja am Rande auch um Filme geht. Um so einen Stoff real darzustellen braucht es große Kaliber und das ist hier definitiv zweideutig gemeint. Einerseits ist es die fantastische Darstellung von allen Schauspielern und andererseits sind hier Revolver ein wichtiges Argument.

Getragen wird der Plot von einem großartigen Ensemble. Von den gerissenen Haudegen bis zu den relativ jungen Darstellern bleiben hier keine Wünsche offen. Zwischentöne, Andeutungen und perfekte Großmäuligkeit zeigen die große Palette der Darstellungen. Dabei ist der Plot alles andere als spannend, denn es geht um einen klassischen Western mit einem mehr als in die Jahre gekommenen Hauptdarsteller, der aus dem Seniorenheim gecastet wurde.

Was an „Kings of Hollywood“ fasziniert ist die hervorragende Ausstattung einer Zeit in der in den USA die Mode noch voller Phantasie war. Die 7oer geben hier den passenden Background und so explodiert auch der scheinbar langweiligste Stoff zu einem Feuerwerk. Deshalb wollen wir Euch hier noch kurz die Mode von Kings of Hollywood zeigen.

Stoffe mit Textur – Denim, Cord, Seide und Wildleder

Der abwechslungsreiche, aufregende Look der 70er Jahre wurde unter anderem durch Stoffe mit interessanten Texturen erzielt. Besonders Cord, Jeans, Wildleder und Seide waren beliebt. Entweder wurden die verschiedenen Texturen miteinander kombiniert oder als All-Over-Look getragen. Walter Creason (Zach Braff) macht in KINGS OF HOLLYWOOD vor, wie man beispielsweise Jeans lässig von Kopf bis Fuß trägt. Sein Hemd gibt zudem gleich einen Hinweis auf den nächsten wichtigen Modetrend der Dekade.

Supersize me – überdimensionierte Sonnenbrillen  

Ganz egal, welches Modell – bei Sonnenbrillen galt im Gegensatz zu den kurzen Röcken und Hosen die Maxime “Mehr ist mehr!”. Denn die Brillengläser in den 70ern sollten vor allem möglichst groß ausfallen. Max Barber (Robert DeNiro) und sein Neffe Walter Creason (Zach Braff) sind Fans von riesigen Aviators und tragen diese fast durchgehend am Set ihrer neuesten Filmproduktion. Die junge Regisseurin Megan Albrecht (Kate Kazman) hingegen bevorzugt runde John-Lennon-Brillen, wodurch ihr gesamter Look sehr lässig wird.  

Orangen und Tannenwälder – warme Erdtöne und natürliche Farben

Die Farbpalette der 70er festzulegen, gestaltet sich ebenso wie einen einheitlichen Trend der Dekade zu bestimmen: So gut wie unmöglich, denn alles war erlaubt und vertreten. Dennoch kristallisierte sich vor allem Orange als Trendfarbe heraus, zusammen mit Rostrot, Kupfer oder Senfgelb. Kombiniert wurden die warmen Farbtöne besonders gern mit kräftigem Tannengrün. Duke Montana (Tommy Lee) zeigt in seinem glamourösen Western-Outfit, wie toll die Farben zusammenpassen!

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The French Dispatch

Regie: Wes Anderson


Darsteller: Benicio Del Toro, Adrien Brody, Tilda Swinton, Léa Seydoux, Frances McDormand, Timothée Chalamet, Lyna Khoudri, Jeffrey Wright, Mathieu Amalric, Stephen Park, Bill Murray, Owen Wilson, Christoph Waltz, Edward Norton, Jason Schwartzman, Anjelica Huston


Kinostart 21.10.2021

THE FRENCH DISPATCH. Photo Courtesy of Searchlight Pictures. © 2020 Twentieth Century Fox Film Corporation All Rights Reserved

THE FRENCH DISPATCH erweckt eine Sammlung von Geschichten aus der letzten Ausgabe einer amerikanischen Zeitschrift zu Leben, welche in einer fiktiven französischen Stadt im 20. Jahrhundert erscheint. Für die Idee, einige Geschichten und die Regie zeichnet Wes Anderson verantwortlich. Schon von der ersten Sekunde des Films ist seine Handschrift spürbar.

(From L-R): Elisabeth Moss, Owen Wilson, Tilda Swinton, Fisher Stevens and Griffin Dunne in the film THE FRENCH DISPATCH. Photo Courtesy of Searchlight Pictures. © 2020 Twentieth Century Fox Film Corporation All Rights Reserved

So ist das Format ab Start ungewöhnlich. Eben nicht Cinemascope sondern quadratisch. So wie schon dadurch unsere Sichtgewohnheit irritiert ist, so geht es im Film dauernd fort. Die Kamera ist öfter fixiert und wie in einem Wimmelbild bewegen sich die Schauspieler im Raum. Ungewöhnliche Perspektiven und Ansichten prasseln aufeinander. In all dem werden die außergewöhnlichen Geschichten erzählt und lassen uns atemlos zurück.

Noch lange nach dem Film tauchen die intensiven Bilder immer wieder vor unserem geistigem Auge auf. Ungefragt, aber inspirierend. Das Wes Anderson wie schon so oft auf einen phantastischen Cast zurückgreifen kann ist ein Segen. Denn dadurch werden die Geschichten noch greifbarer, echter und intensiver. Alles wird aber durchzogen vom Geist von Bill Murray dem Chefredakteur.

(From L-R): Bill Murray, Wally Wolodarsky and Jeffrey Wright in the film THE FRENCH DISPATCH. Photo Courtesy of Searchlight Pictures. © 2021 20th Century Studios All Rights Reserved

Er gibt den Rahmen vor, legt die entscheidenden Weichen um und nimmt Textpassagen – immer in Abstimmung mit den Redakteuren – rein oder raus. Dazu sorgt er sich um seinen kreativen Stab und hat diesen auch handverlesen. Selbst der Kellner der jeden Tag die Bestellungen von der Bar bis in den 4ten Stock bringt wird in den kreativen Prozess mit eingebunden.

Bill Murray and Pablo Pauly in the film THE FRENCH DISPATCH. Photo Courtesy of Searchlight Pictures. © 2020 Twentieth Century Fox Film Corporation All Rights Reserved

Am Ende wünscht man sich, dass es „The French Dispatch“ wirklich gegeben hätte und man jeden Monat einen solchen Film sehen kann. Was für ein Fest, aber vermutlich bleibt auch „The French Dispatch“ wieder einzigartig, wie so viele Filme von Wes Anderson.

“The French Dispatch” Red Carpet – The 74th Annual Cannes Film Festival CANNES, FRANCE – JULY 12: [ Wes Anderson, Mathieu Amalric, Bill Murray, Tilda Swinton, Timothée Chalamet, Adrien Brody, Lyna Khoudri, Hippolyte Girardot, Owen Wilson, Alexandre Desplat, Benicio del Toro, ] attends the “The French Dispatch” Screening during the 74th annual Cannes Film Festival on July 12, 2021 in Cannes, France. (Photo by Serge Arnal For Disney Studios) *** Cannes***
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Contra – Sprachexplosionen

Kinostart: 28.10.2021

Regie: Sönke Wortmann

Darsteller: Nilam Farooq, Christoph Maria Herbst, Hassan Akkouch, Ernst Stötzner

„Klarheit in der Sprache ich das höchste Gut. Ohne Klarheit in der Sprache ist der Mensch nur ein Gartenzwerg“ (Element of Crime)

Diese Zitat beschreibt genau, wie sich Naima in ihrer hart erarbeiteten ersten Lesung in der juristischen deutschen Fakultät in Frankfurt fühlt. Sie kommt zu spät in den voll besetzten Hörsaal und der Professor nimmt sie vor versammelter Mannschaft auseinander. Zu ihrem zweischneidigem Glück mit Aussagen, welche auch als rassistisch ausgelegt werden können und schon nimmt der Film Fahrt auf. Ein Shitstorm gegen den Professor geht steil und ein Disziplinarverfahren droht ihm nicht mehr wie bisher, sondern ist in einer Monatsfrist festgesetzt. Der einzige Strohhalm der ihm gereicht wird ist, dass er Naima für den hochkarätigen deutschen juristischen Debatierwettbewerb fit macht.

Somit ist das Spielfeld definiert. Was aber nun geschieht ist zeitlos. Um die Größe dieses Films zu erkennen muss man wissen, dass er auf einem sehr erfolgreichem französischem Drehbuch basiert: „Le Brio“. Dies hat zur Folge dass die Debatten sehr ausgefeilt und nach ALLEN REGELN DER KUNST perfektioniert wurden. Dies ist die solide Basis des Films und auf dieser wächst er langsam aber unaufhaltsam empor.

Christoph Maria Herbst hat ja sein Können schon oft in Filmen eingesetzt, aber noch nie hat er es so gekonnt exhibitionistisch zur Schau gestellt. Er riskiert sich hierbei im großen Stil, aber davor hatte er noch nie Angst. Dieser Film ist ein offzielles Bewerbungsvideo für die Aufnahme als Ehrenprofessor in die juristische Fakultät in Frankfurt und wird einen massiven Anmeldungssturm auf diese Fakultät zur Folge haben.

Prof. Dr. Richard Pohl ist die perfekte Wand gegen die Naima (Nilam Farooq) immer wieder läuft. Dabei schärft sie sich und ihre Sprache. Sie entwickelt sich und ist aber – zum Gegenbild zum Professor – ein Mensch und keine Maschine. Es ist faszinierend zu sehen, wie diese Menschlichkeit an dem perfekten Professor nagt. Er wird gleichzeitig zum übermächtigem Lehrmeister als auch zum kleine Schüler der Menschlichkeit.

Das alles bewegt uns als Zuschauer in einer Art, die wir wohl noch selten mit exkat Null Spezialeffekten im Kino erlebt haben. Wir erleben die Größe, Verletzlichkeit, Zartheit, Gewalt und Verführung der (in diesem Fall deutschen) Sprache. Dieser Film wird von jedem eine andere Reaktion hervorrufen, aber sicher NIEMANDEN unberührt lassen.

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Beckenrandsheriff – Hauptrolle für Milan Peschel

Kinostart: 09.09.2021

Regie: Marcus H. Rosemüller

Darsteller: Milan Peschel, Dimitri Abold, Sebastian Bezzel, Rick Kavanian, Gisela Schneeberger

Milan Peschel wird nicht zu Unrecht als der deutsche Steve Buscemi bezeichnet. Er stellt tragische Figuren mit einer fantastischen Präsenz und Ehrlichkeit dar. Die Figuren sind hierbei oft scheinbar lächerlich, aber Milan Peschel verrät sie nie. Er gibt ihnen Würde, Ehrlichkeit und Authentizität. Nur leider trägt das nur selten für eine Hauptrolle. In „Beckenrandsheriff“ ist dies aber der Fall und Milan Peschel verwandelt diesen Elfmeter mit einem Treffer ins Kreuzeck.

Es ist ein tragisches Setting, wie es unglücklicher wohl kaum sein kann. Ein veraltetes Freibad in einer Kleinstadt mit geringsten Besucherzahlen. Der Bademeister ist aber wohl auch einer der Ursachen der spärlichen Besucherzahl. Seine Pedanterie ist nicht gerade umsatzsteigernd, aber aus seiner Sicht eben alternativlos. Somit ein ideales Spielfeld für Milan Peschel als Karl Kruse.

Dazu kommen jetzt etliche rafinierte Zutaten. Der geldorientierte Investor (Sebastian Bezzel), die rigide Bürgermeisterin (Gisela Schneeberger), der panische Doktor (Rick Kavanian) und noch viele mehr. Karl wird in dieser Situation von der Wasserballmannschaft inkl. Trainerin unterstützt und zieht a la Don Quixote in die Schlacht mit dem mutigen Asylanten Sami als Sancho Panza an seiner Seite.

Es ist fantastisch absurd und doch so realitätsnah, wie so mancher Film von Marcus H. Rosenmüller (Wer früher stirbt ist länger tot) Er ist der passende Regisseur für diese Leistung von Milan Peschel. Es ist tragisch und es ist komisch. Lachen, Weinen, Gruseln und Ärger sind hier nur manche der Gefühle, welche man als Zuschauer erfühlen darf. Ein idealer Sommerfilm mit Tiefe. Ideal für den Sommer 2021.

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Hilfe, ich habe meine Freunde geschrumpft

Kinostart: 02.09.2021

Regie: Granz Henman

Besetzung: Anja Kling, Axel Stein, Andrea Sawatzki, Oskar Keymer, Lina Hüesker und als Gast Otto Waalkes

Dieses Mal kommt der Endgegner. In den ersten 2 Teilen der Filme („Hilfe, ich habe meine Lehrerin geschrumpft“ und „Hilfe, ich habe meine Eltern geschrumpft“) ging es ja noch relativ harmlos zu. Aber die Protagonisten sind nun älter und da ändern sich auch die Herausforderungen. Schon am Anfang schlägt mit einer fantastischen Performance die total überalterte Hulda Stechbarth auf und kündigt Krieg an.

Ab diesem Zeitpunkt jagt ein Kampf den nächsten und die fast erwachsenen Schüler müssen sich behaupten mit allem was sie haben. Dabei kommt ihnen auch allerorten die Pubertät in die Quere und gießt weiteres Öl ins Feuer.

Schauspielerisch hat sich die Hauptfigur deutlich entwickelt und das wird sicher noch nicht das Ende seiner Karriere sein. Aber auch die neuen Charaktere fallen durch eine deutliche Spiellust und Authentizität auf. Das macht Spaß und hier wächst der Nachwuchs für kommende deutsche Filme.

Nun würde dem Cast noch ein internationaler Auftritt guttun, aber das ist dann die nächste Stufe. Die Wendungen werden vom aktuellen Cast gut dargestellt und sind glaubwürdig. Weiter so und „Hilfe, ich habe meinen Professor geschrumpft“ wird sicher noch krasser.

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Skywalker schlägt zurück – Die fehlenden Teile

Die wichtigste Info zuerst: Diese Comics von Panini sind offiziell im Kanon von STAR WARS. Somit gehören Sie zur STAR WARS Saga, wie die Filme 1-9. Dazu die Zwischengeschichten Solo und Rogue One und die Clone Wars.

Das macht den Comic „Skywalker schlägt zu“ auch so spannend. Es sind fast alle Charaktere der Filme 4-6 enthalten, denn er spielt auch zwischen dem 4ten und 5ten Film. Gleich am Anfang ist eine Zeitleiste des Kanons und die Einordnung des Comics. Somit ist man gleich im richtigen Kontext unterwegs. Man erlebt aber eine völlig neue Geschichte, welche einzelne Punkte hervorbringt, welche die Sage kompletter und erklärbarer macht.

Besonders beeindruckend ist die durch die Bilder erzählte Geschichte. Es gibt zum Beispiel auch Doppelseiten mit nur 3 kurzen Sätzen. Das Artwork dieser umfangreichen Kollektion wurde auch von wahren Größen ihres Fachs umgesetzt und besticht somit nicht nur durch grandiose Storys, die das Epos in allen Bereichen erweitern, sondern auch durch atemberaubende Zeichnungen. Unter anderem haben an der Kollektion mitgewirkt: Mike Deodato, Simone Bianchi, John Cassaday, Terry Dodson und viele andere.

Bei „Skywalker schlägt zurück“ ist John Cassaday (Asthonishing X-Men) für die Bilder verantwortlich. Er arbeitete hier eng mit Jason Aaron zusammen, der auch schon die Story für Thor oder Dr. Strange entwickelt hatte. Da greift die Story in die Bilder und gibt ihnen Leben. Das führt dazu, dass die Bilder dann die Gefühle weitererzählen, bevor die Geschichte wieder übernimmt. So kann man Comics genießen. Da gibt es nur einen Tipp: Seite für Seite genießen!!!

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Jeder Mensch – Neue Grundrechte

Ferdinand von Schirach ist inzwischen als Autor von vielen wohlüberlegten, aber auch provokanten Theaterstücken, Filmen und Fernsehstücken ein Begriff. Er stellt einfache Fragen mit komplexen Antworten. Der gesunde Hausverstand – mit dem so viele schnell Urteile fällen – wird bei ihm kritisch beleuchtet und die Konsequenzen von kurz überlegten Aktionen ausgeführt. Um diese Konsequenzen geht es auch in seinem neuen Buch, oder besser gesagt Aufruf an die europäischen Bürgerinnen und Bürger.

In seiner Schrift „Jeder Bürger“ holt er uns erst einmal in der Geschichte der Grundrechte ab. Thomas Jefferson und Benjamin Franklin (1776), Marie-Joseph Motier, Marquis de Lafayette (1789), Charta der Grundrechte der Europäischen Union (2009). All diese Meilensteine stellt er in schnellen Kontext und macht uns so die Wichtigkeit der Verfassung dieser grundlegenden Rechte klar.

Was bedeutet das aber für uns heute und für unsere Zukunft? Globalisierung, Digitalisierung, künstliche Intelligenz und der Klimawandel stellen unsere Gesellschaft vor neue Herausforderungen und schaffen Handlungsbedarf! Aber irgendwie nimmt sich niemand dieser Sache an und somit reifte in Ferdinand von Schirach der Gedanke dies fundiert, aber auch prägnant anzustoßen.

Nur 32 Seiten umfasst dieses kurze Büchlein, aber der Inhalt ist gewaltig. Es ist die Essenz vieler langer Überlegungen, welche immer weiter vereinfacht wurden und in 6 pointierte neue Grundgesetze gefasst wurden. Jedes liest sich leicht, ja fast selbstverständlich und ist trotzdem voller umfangreicher Auswirkungen. So viele breite Diskussionen in der Presse, im Fernsehen oder mit den Nachbarn finden hier ihren Widerhall.

Diese kurze Schrift bedeutet eine Zäsur in der wichtigen Entwicklung der Digitalisierung und es ist wichtig, dass es ein breit anerkannter Mensch wie Ferdinand von Schirach geschrieben hat. Ein MUSS für jeden, der will, dass die Entwicklungen der Jetztzeit durch einen neue Moral ohne Dogma geleitet werden. Der erste Schritt ist mit dieser Schrift gemacht. Vielen Dank Herr von Schirach.

Autor: Ferdinand von Schirach

Titel: Jeder Mensch

Land: BRD

Verlag: Luchterhand Literaturverlag

Erscheinungsdatum: 13. April 2021

Weiterführende Informationen:

Unter www.jeder-mensch.eu können alle Bürgerinnen und Bürger der Europäischen Union ab April die Initiative unterstützen und den Impuls für einen Verfassungskonvent geben. Die Abstimmung ist ein erster Schritt, um die Zukunft entsprechend den aktuellen Vorstellungen von Menschenwürde und Gerechtigkeit mitzugestalten und eine konstruktive gesellschaftliche Debatte zu entfachen.

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Unter Freunden stirbt man nicht – Was würdert Ihr tun?

Es gibt Momente im Leben, da muss man in den Spiegel sehen und eine Entscheidung treffen. Hier ist so ein Moment für Euch.

Schließt die Augen. Stellt Euch vor, dass einer Eurer engen Freunde, den Ihr wirklich schätzt, großen verdienten Ruhm erlangen könnte, wenn Ihr ihn erst 5 Tage später für Tod erklären lasst.

Spannendes Setting, aber was in dieser Miniserie dazu abgeliefert wird, sprengt nicht nur die Grenzen des Privatfernsehens, sondern auch die Grenzen der Schauspieler, welche über sich hinaus in die absolute Ehrlichkeit wachsen.

Jede Episode ist einem der Freunde gewidmet und wird mit entsprechenden und ABSOLUT überraschenden, aber nicht unrealtistischen Details versehen. So macht jede Sekunde in dieser Serie Lust auf die nächste. Es ist schräg, nachvollziehbar, langweilig, explosiv, rührend und irgendwie einfach so wie wir sind.

Indem die Figuren so sind, wie sie einfach sind in ihrem Zögern und Zaudern, so werden wir angezogen und wünschen uns dass diese 5 Tage nie und nimmer vorbeigehen.

Regie: Felix Stienz

Darsteller: Adele Neuhauser, Michael Wittenborn, Heiner Lauterbach, Iris Berben, Walter Sittler

Land: BRD

DVD-Release: 02.04.2021 © 2021 LEONINE Studios

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Dreiviertelblut – Weltraumtouristen

„KAUFE EINE DVD UND BEKOMME ZWEI“ – So könnte man dieses Werk marktschreierisch ankündigen, weil auf der DVD sowohl der Film Weltraumtouristen enthalten ist, als auch das gesamte Konzert mit Dreiviertelblut und den Münchner Symphonikern.

Allerdings wäre die Art nicht passend, denn in Weltraumtouristen ist viel Platz für leise Töne. Gerd Baumann und Sebastian Horn als der Kern der Band Dreiviertelblug erzählen lang, bewusst und mit viel Gefühl. Überlegungspausen werden mit Naturbildern und Weltraumbildern gefüllt. Dazu wird der Applaus bei Konzerten fast gänzlich weggelassen und der ganze Film ist in schwarz-weiß.

Erkenntnis über Erkenntnis kann sich hier entfalten und am Ende ist man sich bewusst, dass wir alle auf der Erde Weltraumtouristen sind. Wir sitzen hier auf der scheinbaren Festigkeit unserer Umgebung und wissen doch, dass wir mit rasender Geschwindigkeit durchs All reisen.

Nach diesem Film ist man ein anderer, weit nachdenklicher, aber auch glücklicher Mensch. Man erfühlt die Texte und die Musik von Dreiviertelblut und wird wohl die Lieder bei neuem Hören ganz anders wahrnehmen. Was für ein Werk.

Regie: Marcus H. Rosenmüller

Idee: Marcus H. Rosenmüller & Johannes Kaltenhauser

Darsteller: Gerd Baumann, Sebastian Horn, Dominik Glöbl, Flurin Mück, Olivier Tardy & Münchner Symphoniker

Land: Deutschland / Bayern

DVD / EST/VOD – Release: 25.02.2021

Digitaler Download – Release: 16.02.2021

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